Das Bundesfamilienministerium will den Anteil männlicher Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen erhöhen.
Ein Modellprogramm des Europäischen Sozialfonds soll mehr Männer für den Erzieherberuf begeistern. Um das zu erreichen, stehen 10,5 Millionen Euro zur Verfügung. Konzepte aus zehn Modellregionen können damit drei Jahre lang finanziert werden. Das Projekt soll 2011 beginnen.
„Wir haben uns mit dem Thema beschäftigt“, sagt Marlies Worring, Fachbereichsleitung beim Kinderpädagogischen Dienst der Stadt. „Es sind klasse Ziele.“
Für den Erziehungsalltag sei es wichtig, andere Rollenbilder zu erleben. „Wann treffen Kinder schon einen spielenden Mann?“ Ein männlicher Erzieher könne für Kinder alleinerziehender Mütter „eine kleine Kompensation“ sein.
Dass der Erzieherberuf – „Ich liebe ihn, halte ihn für wesentlich und schätze die praktische Arbeit“, so Worring – sehr wenige junge Männer interessiere, liege weniger am Verdienst als an den geringen Aufstiegsmöglichkeiten. Kindergarten- oder Fachbereichsleitung seien „Ringeltäubchen“. Dennoch sei es wichtig, verstärkt bei jungen Männern für den Beruf zu werben.
Oberhausen ist darin offensichtlich ein bisschen erfolgreicher als viele andere Städte. Während im Schnitt 2,7 % der Erzieher in Kitas männlich sind, sind es hier bereits 4%. „In manchen städtischen Einrichtungen arbeiten sogar zwei Männer“, so Worring.
„Es ist ein groß angelegtes Projekt. Da nur zehn Regionen in ganz Deutschland am Modellversuch teilnehmen können, hatten wir an Kooperation in der MEO-Region gedacht (Mülheim, Essen, Oberhausen), dann aber erfahren, dass sich Essen als Großstadt bewerben will. Es wurde ein Antrag gestellt mit umfangreichem, sehr ausführlichem Konzept. Sollten die Essener den Zuschlag bekommen, werden wir auf jeden Fall von den Erfahrungen profitieren. Modelle haben schließlich Übertragbarkeit.“