Essener Süden. .
Die Folkwang Musikschule (FMS) soll künftig das Grundschul-Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) alleine stemmen. Das hat Protest hervorgerufen. Bisher teilen sich die FMS und private Musiklehrer den Unterricht an den Schulen.
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Um nicht zu viel Personal einzustellen, beschäftigt die FMS für „JeKi“ die Lehrer von privaten Musikschulen. Deren Kosten wurden bisher über einen Sachkostenetat der Stadt beglichen.
Im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes, das am Mittwoch im Stadtrat beschlossen werden soll, ist eine Änderung für die FMS vorgesehen – der Vorschlag dazu stammt von Kämmerer Lars Klieve. Die FMS soll künftig für den „JeKi“-Unterricht auf die eingekauften Lehrer verzichten – zu Einsparungszwecken. Der Vorschlag nimmt aber keinerlei Rücksicht auf die Statuten, die das vom Land mitfinanzierte Projekt vorsieht. Gäbe es keinen quantitativen Ersatz für die privaten Musiklehrer, würde das zwangsläufig bedeuten, dass – überspitzt ausgedrückt – Kinder nach Hause geschickt werden müssten.
Ende von „JeKi“ offen
FMS-Leiter Christian de Witt schätzt, dass er bis 2013 insgesamt 515.000 Euro einsparen soll. Wie lange „JeKi“ läuft, entscheidet die Landesregierung. Um den Sparvorgaben nachzukommen, aber weiterhin den Unterricht für „JeKi“ zu gewährleisten, müsste de Witt seine FMS an anderer Stelle verkleinern.
Der Kernbereich, quasi alle pädagogischen Angebote von Unterricht bis Orchester, müsste zurückgefahren werden. Er arbeitet ohnehin schon nicht kostendeckend.
Protest regt sich von vielen Seiten. Einerseits von der FMS, Mitarbeitern, dem Förderverein, Schülern und Eltern. Auf politischer Ebene andererseits bei CDU, Grünen, FDP und EBB. Auf Antrag des Bündnisses berichtete de Witt in der Mai-Sitzung des Kulturausschusses, wie die aktuellen Zahlen und Fakten zu JeKi aussehen. „Wir haben Zweifel, dass die Konsolidierung über ,JeKi’ so erfolgen kann“, begründete CDU-Ratsfrau Susanne Asche.
Der Antrag betont, dass ein Beschluss des Sparvorschlages „nur sinnvoll wäre, wenn damit nennenswerte Konsolidierungsbeiträge verbunden sind.“ Dies kann jedoch bei „JeKi“ ausgeschlossen werden, denn egal, wer den Unterricht macht: Das Personal dafür muss bezahlt werden.
Fest steht bislang schon: Sparen muss die FMS ohnehin. Jede zweite Stelle wird nicht neu besetzt. 9,6 Planstellen fallen in Zukunft weg. Ferner sollen die Gebühren angehoben werden.