Essen. Das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) kann auch in Essen fortgesetzt werden. Das Land hat die nötigen Gelder zumindest für das laufende Jahr fest zugesagt. In der vergangenen Woche stand die Finanzierung des Projekts noch auf der Kippe.

Gute Nachrichten für Tausende Essener Schüler: An den Grundschulen kann im nächsten Schuljahr weiter musiziert werden. Vergangene Woche sah es so aus, als stehe die Finanzierung des erfolgreichen Projekts „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) auf der Kippe. Wegen der Debatte um den Landeshaushalt gab es keine feste Zusage für die Mittel.

„Inzwischen hat Düsseldorf die Gelder zugesagt, wenn auch erstmal nur für 2011“, sagt der Verwaltungsleiter der Folkwang Musikschule, Martin Vogelsang, der für Jeki in Essen verantwortlich ist. Das Schuljahr laufe zwar bis Sommer 2012, er sei aber zuversichtlich, dass die Landesmittel dann weiterfließen. Denn Kulturministerin Ute Schäfer verspricht: „Selbstverständlich werden wir Jeki weiterführen.“ Die zunächst ungewisse Zukunft des Projekts erklärt sie mit einem von der Vorgängerregierung geerbten „Finanzierungsdesaster“. Nun stünden im Haushalt jedoch acht Millionen Euro für Jeki bereit.

Viele Zweitklässler wollen ein Instrument erlernen

Erleichtert ist darüber auch Martin Vogelsang, der jetzt die Zeitverträge für 20 für Jeki verpflichtete Musiklehrer verlängern kann. Weitere Stunden werden von festangestellten Folkwang-Lehrern gegeben. Für neue Instrumente stellen Jeki-Stiftung und Sparkasse 120.000 Euro zur Verfügung.

Im Rahmen von Jeki werden derzeit allein 3900 Erstklässler in Essen spielerisch mit Musik vertraut gemacht. Bis zu den Osterferien entscheiden sie, ob sie ab Klasse zwei ein Instrument erlernen wollen. Sie bekommen dann Flöte, Gitarre, Klavier, Geige oder Trompete gestellt und werden in Kleingruppen unterrichtet. „Bisher wählt gut die Hälfte der Erstklässler ein Instrument“, sagt Vogelsang.

Nach der zweiten Klasse setzen fast 60 Prozent den Unterricht fort, nach der Dritten wählen 70% ein weiteres Jahr. „Jetzt ist der erste Jeki-Jahrgang in der vierten Klasse, wie es da weitergeht, muss sich erst zeigen. Immerhin bieten einige weiterführende Schulen Musikklassen an“, so Vogelsang. Daneben wechselten manche Schüler mit der Zeit in den privaten Einzelunterricht. Auch damit sei das Ziel von Jeki ja erreicht: Grundschüler für Instrumente zu begeistern.