Oberhausen. . Warum bestimmen eigentlich immer Erwachsene, welche Filme für Kinder geeignet sind? Diese Frage haben sich die Macher der Oberhausener Kurzfilmtage gestellt und entschieden: Ab sofort haben Kinder die Wahl. Genauer: die Viertklässler der Josefschule.
In einem Workshop des Projektes „Kinder haben die Wahl“ haben die Grundschüler eine Woche lang kurze Filme geguckt und sich mit dem Gesehenen kreativ auseinandergesetzt. Experimentelles lief da über die Leinwand, künstlerische Filme, in der die Ästhetik eine größere Rolle spielt als der erzählerische Aspekt.
Kinder präsentieren Filme vor Publikum
Die Kinder stellten gemeinsam mit der Oberhausener Künstlerin Sara Laukner und der Berliner Filmvermittlerin Stefanie Schlüter ein Programm mit Filmen für Kinder ab sechs Jahren zusammen. Laufen wird dieses Programm bei den 57. Internationalen Kurzfilmtagen. Und: Die Viertklässler werden die Filme dem Publikum auch gleich noch persönlich präsentieren.
Parallel dazu arbeitet Sara Laukner die Filme mit den Kindern kreativ auf. Ziel ist, den Kindern praktisch zu vermitteln, was Film ist.
Und so griffen die Josefschüler nach der Präsentation der Filme zu Bastelschere und Filmkamera. Eva Pauline, Vanessa und Celina etwa werkelten mit viel Herzblut an einer Collage, anschließend filmten sie ihr Kunstwerk mit einer kleinen Kamera ab.
Studie war Anlass zum Workshop
Der Workshop in der Josefschule ist ein Ergebnis der Studie „Kinder und bewegte Bilder“, die Stefanie Schlüter im vergangenen Jahr im Auftrag der Internationalen Kurzfilmtage durchgeführt und beim Festival 2010 vorgestellt hat. In der Studie untersuchte die Expertin aus Berlin, wie künstlerische Filme spezielle für Kinder präsentiert werden können.
Das von den Kindern zusammengestellte Programm wird im Mai zu sehen sein, wenn sich in der Oberhausener Lichtburg wieder alles um kurze Filme drehen wird.