Mülheim. . Kreatives Schreiben stand im Mittelpunkt des Workshops “Poesie trifft Kurzfilm“ in Mülheim. Später werden die Geschichten sogar verfilmt und am 7. Mai auf den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen gezeigt.
Im Jugendzentrum Stadtmitte haben sich Medlina, Dalia, Amina und Akua zusammen mit den anderen Teilnehmern um Workshop-Leiter Marco Jonas Jahn versammelt. Vor ihnen liegen Zettel und Stifte auf den Tischen, heute tauchen sie in die Welt der Literatur und des Schreibens ein. Der Künstler Marco Jonas Jahn verfasst selbst Kurzgeschichten, Prosa, Lyrik und organisiert regelmäßig Poetry Slams, hat sogar die Deutsche Meisterschaft ausgerichtet. Die Jugendlichen haben bisher nur wenig Erfahrungen mit diesen Textformen, darum sind sie hier: „Ich will lernen, wie man kreativ schreibt“, erklärt die 17-jährige Dalia, die genau wie Amina (17) Kulturbotschafterin der Stadt ist. Die beiden nehmen an dem Projekt des Centrums für bürgerschaftliches Engagement (CBE) teil, um anderen Jugendlichen die kulturellen Angebote in Mülheim näher zu bringen und sie für Projekte wie dieses zu begeistern. Zusammen mit dem Jugendzentrum richtet das CBE den Workshop „Poesie trifft Kurzfilm“ aus, an dem an diesem Wochenende 18 Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren teilnehmen.
Nach einer kurzen Einführung am Freitag nehmen die Jugendlichen am Samstag ihre Stifte zur Hand: Marco Jonas Jahn hat drei Themen vorgegeben: „Was ich auf eine einsame Insel mitnehme“, „Warum ich kein Außerirdischer bin“ und „Der perfekte Ort“. An vierter Stelle steht die freie Wahl, über das zu schreiben, was einen bewegt. „Ich werde vielleicht darüber schreiben, wie das Leben in Mülheim ist“, meint die 14-jährige Medlina. „Nämlich wie eine ständig wechselnde Frisur – wegen der ganzen Baustellen.“ Die 15-jährige Akua möchte lieber lernen, wie man richtig reimt: „Vielleicht zeigt der Workshop-Leiter uns ja Tricks.“
Schreiben macht Spaß
Schreiben macht ihnen Spaß, das haben die Teilnehmer gemeinsam. Auf einem richtigen Poetry Slam, also einem Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer mit ihren Texten gegeneinander antreten, waren sie aber noch nicht. „Die Kinder lernen hier erst einmal die Basis“, sagt Marco Jonas Jahn. Der Experte geht von Tisch zu Tisch und gibt Tipps, wie die Texte anfangen könnten, wie man sie strukturiert oder ihnen einen Refrain gibt. „Wichtig ist dabei, dass ein Stück von ihnen selbst im Text steckt, dass sie über ihren Alltag oder ihre soziale Umgebung schreiben.“
Am Ende des Kurses heißt es: Vortragen! Die Mädchen erklären: „Aus den Geschichten werden an einem anderen Termin kurze Clips gedreht.“ Diese werden am 7. Mai bei den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen zu sehen sein. Darauf freuen sich die Mädchen. Und wollen, wenn möglich, selbst in ihren Clips auftreten. „Das ist schon was ganz Besonderes.“