Oberhausen. . Drei ganz unterschiedliche Künstler sorgen mit ihren Werken für bemerkenswerte Sinneserfahrungen: Engelbert Becker, Christoph Gesing und Magnus von Stetten stellen vom 3. April bis 15. Mai im Zentrum Altenberg Oberhausen aus.
Dass Kunst ein sinnliches Erlebnis ist, mag niemanden überraschen, die neue Ausstellung im Zentrum Altenberg sorgt jedoch mit drei ganz unterschiedlichen Künstlern für bemerkenswerte Sinneserfahrungen. Eine Tour an die Grenzen der Malerei.
Am augenfälligsten sind wohl die raumeinnehmenden „installativen Malereien“ von Magnus von Stetten: Herausragend in durchaus wörtlichem Sinne beugen und wölben sich die großformatigen Werke aus Pappelholz und Acrylfarben voller Spannung dem Betrachter entgegen. Und haben dennoch – im Gegensatz zur Skulptur – ihre Verbindung zur Wand. „Wie Tafelbilder“, sagt von Stetten, „ich verstehe mich deshalb auch als Maler.“
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Eindeutig gilt das auch für Engelbert Becker. Schicht für Schicht überlagern sich Gelb- und Ockertöne bis seine Malerei eine wortwörtliche Tiefe bekommt, sich von der Leinwand abhebt, Schatten wirft. Ein lebendiger, sich ständig bewegender Farbteppich, dessen sinnliches Farbspiel und Körperlichkeit dazu verführt, ihn berühren zu wollen. „Ich habe immer schon mit Plastizität gearbeitet“, sagt Becker. Also seit 25 Jahren. Zuvor war es Holz und Staub, die mit Farbe eine Kunstehe eingingen, nun sind es Dispersionsfarbe, Lack, Öl. „Mich reizt es, diese Farbentwicklungen stehen zu lassen.“ Das Format ist dabei nicht entscheidend, sondern das Wechselspiel mit den Werken der Künstlerkollegen.
Aktuelle Kunstpositionen
Der Verein für aktuelle Kunst/Ruhrgebiet (www.vfak-ruhrgebiet.de) hatte von Stetten, Becker und Christoph Gesing bereits vor eineinhalb Jahren im Blick. „Sie vertreten wichtige aktuelle Kunstpositionen“, sagt der 2. Vorsitzende Wilfried Darlath. Das Spannende aber ist deren Zusammenspiel in einem Raum.
So setzt Christoph Gesing den plastisch-körperlichen Malereien seiner Kollegen augenscheinlich flächige, von Transparenz geprägte Bilder entgegen, die zudem von klaren vertikalen und horizontalen Linien bestimmt sind. Auf seinen großen Formaten verläuft die Farbe ins Transparente, nimmt in Farbschichten ab. Von schwarz in hellgrau, von gelb in bläulich-weiß. Wer näher hinschaut, entdeckt wiederum Tiefe hinter der scheinbar flächigen Klarheit: Unterliegende Farben treten zum Vorschein. Sehenswert.