Oberhausen. Dem Nachtschwärmer im Ruhrgebiet ist das Zentrum Altenberg in Oberhausen ein Begriff: Seit 1982 wird die ehemalige Zinkfabrik als kulturelles Zentrum genutzt. Auf dem Programm stehen Partys für so ziemlich jede Zielgruppe - von Teenie bis Ü25.

Dem Nachtschwärmer muss man im Zentrum Altenberg nicht viel erklären. Manche Rituale werden überliefert. Manche sind einfach dem Moment geschuldet. Im Zentrum Altenberg muss man den Nachtschwärmer nicht viel erklären, wenn die Gruppe „New Model Army“ angespielt wird: „We are old, we are young, we are in this together...” Schon legen wildfremde Menschen die Arme auf die Schultern des Nachbarn. Eine runde Sache, wenn die Discogänger den Altenberger Kreisel bilden. Dieser seltsame Vorgang ist seit Jahrzehnten ein Merkmal des Tanzvergnügens in den ehemaligen Industriegebäuden, der in den vergangenen Jahren verloren gegangen scheint. Vielleicht fehlten den Nachtschwärmern zuletzt Ausdauer und Kondition. Denn erfahrene Ausgeh-Freunde wissen: Altenberger Nächte sind lang.

Wo überhaupt?

Seit 1982 wird die ehemalige Zinkfabrik als kulturelles Zentrum genutzt. Im Walzenkino erstrahlen ausgewählte Streifen aus dem Programmkino. Direkt hinter dem Oberhausener Hauptbahnhof, genau zwischen Altenberger- und Hansastraße, beginnt der Komplex. Hinter der Glastür am Eingang erfolgt bei einem Discoabend die erste Qual der Wahl: ins Eisenlager, in die Schmiede oder hat auch die Schlosserei geöffnet? Während im Eisenlager das Zentrum der Tanzbemühungen liegt, bietet die Schmiede Gelegenheit zum Luftholen. Ein Kaltgetränk, `ne Fluppe und weiter geht’s. Die Schlosserei ist vor allem für gelegentliche Sonderveranstaltungen reserviert. Bis zum vergangenen Jahr war dort die Party „Funky Time“ heimisch.

Für wen?

Kann es passieren, dass Mutter und Tochter an der gleichen Discotür anstehen? Im Zentrum Altenberg keine Seltenheit, obgleich dies nicht am identischen Tag geschieht. Die Ü25-Fraktion trifft sich bereits freitags zum Schwof. Lockere T-Shirts-Garderobe, braves Karohemd – alles ist erlaubt. Für Jungspunde heißt es: Wir müssen leider draußen bleiben. Samstags legen die Jüngeren nach. Disconaut heißt die Mondfahrt zum Zappelolymp. Vom herzlichen Wiedersehen unter Schulfreunden bis zu liebreizenden Balzritualen ist alles dabei.

Was wird gespielt?

Die Zielgruppe bestimmt die Kost der Boxen: Die Kastelruther Spatzen, Heino & Hannelore und natürlich die Flippers werden bei der Ü30-Disko: nicht gespielt. Es wird rockig, poppig, modern und klassisch, aber nie beliebig. „Pearl Jam“, „Lady Gaga“ und „Rolling Stones“ – die Mischung macht’s. Die Disconauten steuern etwas elektronischer durch den Musikkosmos. Die Charts sind stets im Blick - Rock, Pop und Alternatives kommen nicht zu kurz. Kurzum: gut verdaulicher Massengeschmack!

Was fällt auf?

Alle unter einem Dach: Nicht nur die regelmäßigen Discoabende locken ins Altenberg, sondern auch Konzerte und jede Menge Extras. Disco für Menschen mit und ohne Behinderung, Seniorentanz, Themenabende. Partys wie „Jugendsünde“ locken zur Sause – der Donnerstag gehört der Dunkeldisco.

Jeden Freitag gehören die Hallen der Ü25-Fangemeinde. Ab 21 Uhr dürfen erfahrene Beine den Belag der Tanzflächen auf eine Belastungsprobe stellen. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Am Samstag geht es bei Disconaut für die jüngere Zielgruppe weiter. Hier startet die Sause um 22 Uhr. Die Startgebühr beträgt hier ebenfalls: 5 Euro.