Oberhausen.. Jordan Good ist 17 Jahre alt und kommt aus Blackpool in England. Seit Montag ist der Gastschüler so genannter Sprachassistent an der Adolf-Feld-Schule an der Nohlstraße in Oberhausen. Den Kindern hilft er nicht nur beim Englischlernen.
Tiere oder doch lieber Farben? Jordan Good (17) hat es nicht leicht. Heute wird der junge Mann aus Blackpool in England seine erste kleine Unterrichtsstunde in der Klasse 2b der Adolf-Feld-Schule geben. Und für diese muss noch das passende Thema gefunden werden. Jordan Good ist Austauschschüler am Elsa-Brändström-Gymnasium.
Jordan hilft nicht nur im Englischunterricht
Seit Sonntag ist er in Oberhausen, seit Montag an der Grundschule an der Nohlstraße. Hier begleitet er täglich die Klasse von Lehrerin Wendy Reichert durch den Tag – als so genannter Sprachassistent. Und zwar nicht nur in Sachen Englisch. „Jordan kann erstaunlich gut deutsch verstehen und ist dadurch eine Hilfe für die Kinder fernab des Englischunterrichts“, so Klassenlehrerin Wendy Reichert. Ob im Deutsch- oder Kunstunterricht: Jordan versteht den Kleinen zu helfen. Und das nehmen die Zweitklässler auch immer wieder dankend mit einem „Thank you“ an. Eine Geste, die Jordan sehr erfreut und beeindruckt. „Denn ich habe erst mit elf Jahren mein erstes Wort Deutsch gelernt“, erzählt er.
Wenn’s mal mit der Aussprache hapert
Doch auch das Lehrerkollegium profitiert von dem etwas anderen Gastschüler. Vier Lehrer, die Englisch unterrichten, gibt es momentan an der Gemeinschaftsgrundschule. Denn seit 2009 setzt die Fremdsprache bereits ab dem zweiten Halbjahr in der ersten Klasse ein. Zwei Stunden in der Woche lernt zum Beispiel die Klasse 2b neue Vokabeln. „Und wie davon die eine oder andere richtig ausgesprochen wird, fragen wir dann schon einmal gern bei unserem Gast nach“, so Reichert. Und dieser ist gern behilflich.
So wie auch Ellen Jannes (17), die ebenfalls an der Adolf-Feld-Schule assistiert. Insgesamt sind momentan 20 Schüler aus Blackpool in 14 Grundschulen unterwegs. Untergebracht sind sie in Gastfamilien. Die Schüler des „Elsa“ waren bereits im Februar in Blackpool. Auch sie waren als Sprachassistenten an Schulen aktiv und vermittelten dort sogar Grundkenntnisse über ihre Heimatstadt Oberhausen, wie Uta Rehbein vom Elsa berichtet, die zusammen mit ihrer englischen Kollegin Terry Bold den Austausch organisiert.
Ungewöhnlicher Schüleraustausch
Es ist ein ungewöhnlicher Schüleraustausch. Mehr ein Praktikum im Gastland. Was aber seine Vorteile hat. Man erfahre eben nicht nur etwas über Land und Leute, sondern „lernt so viel besser die Sprache“, sagt Ellen Jannes. In der täglichen Schulpraxis baue man die Scheu schneller ab, sich tatsächlich auch einmal in der Fremdsprache auszudrücken. Gleiches gilt aber auch für die Grundschüler. Denn die Kleinen werden durch den Besuch nicht nur animiert, dass eine oder andere Wort Englisch mehr mit den Gästen aus Blackpool zu reden. Viele neue Vokabeln haben sie ebenfalls bereits verinnerlicht. Lernen fürs Leben an der Grundschule – das gilt in diesem Falle für Zweitklässler, aber auch für Oberstufenschüler von der Insel.