Oberhausen. . Michael Kessler ist nicht erst seit der ProSieben-Mediensatire „Switch“ als Spaßvogel bekannt. Im Kino gibt er in „Rango“ als Synchronsprecher derzeit aber den Bösewicht. Im Gespräch mit DerWesten verrät er, warum er den Humor des Reviers schätzt.

Die Sonnenstrahlen wärmen ordentlich. Michael Kessler hat sich trotzdem in einer dicken Winterjacke verpackt. Der Schauspieler und Komiker, der vor allem durch sein Mitwirken in der ProSieben-Serie „Switch“ bekannt wurde, hockt wie ein Tourist entspannt auf einer Parkbank auf dem Centro-Gelände, blickt ab und an in die Ferne - fixiert den Gasometer: „Wisst ihr, über die Rolle des Bösewichtes waren viele Leute total überrascht!“ Schluss mit der Stille. Kessler spricht übers Kino. „Rango“, der Animationsfilm von „Fluch der Karibik“-Regisseur Gore Verbinski, ist für den 43-jährigen Wiesbadener die Premiere als Synchronsprecher - und dann noch als Fiesling. Kesslers Rolle ist eine ungastliche Klapperschlange.

Ins Centro ist er gekommen, um seinen Film vorzustellen, der in den Oberhausener Lichtspielhäusern bereits mächtig lockt. Darum lässt er sich mit vier Wild-West-Eulen aus dem Streifen im Akkord fotografieren. Fans fragen nach Autogrammen. Kessler wirkt beschäftigt.

Bedrohlich und böse

Die Arbeit am neuen Kinoprojekt stellte ihn selbst vor eine neue Herausforderung: „Das Synchronisieren funktioniert ganz anders als die Schauspielerei.“ Alle Dialoge mussten mit den Mundbewegungen der Trickfiguren harmonieren. Exaktes Arbeiten war somit unverzichtbar - Betonungen und Stimmlage mussten in jeder Szene passen. Und dann diese Rolle. „Viele Freunde haben meine Stimme später im Film gar nicht erkannt.“ Kessler klingt als Klapperschlange bedrohlich und böse - eigentlich ganz anders als in seinen bisherigen Rollen. Bei der Sat1-Sendung „Kesslers Knigge“ zeigte er sich zuletzt noch mit gewohntem Humor. Jetzt zischt er!

Das Ruhrgebiet ist dem Hessen nicht fremd. In Bochum lernte er die Schauspielerei - war anschließend am dortigen Schauspielhaus tätig. Während dieser Zeit lernte er auch die Lebensweise der Region schätzen: „Ich mag die offene und ehrliche Art der Menschen hier.“ Auch über den Humor lasse sich im Pott im Zweifelsfall eben nicht streiten. Denn: „Das Ruhrgebiet ist auf jeden Fall komisch!“