Oberhausen. . Apotheker Dieter Funcke hat gerichtlich die Einstellung der Gastronomie im Klosterladen in Sterkrade erwirkt. Ein Arzt erklärte daraufhin, die bisherige Zusammenarbeit zu beenden. Funcke spricht von “inszeniertem Rufmord“.
Der Druck auf Dieter Funcke wächst: Am Dienstag wurde bekannt, dass der Apotheker gerichtlich erwirkt hatte, dass die Gastronomie im Klosterladen eingestellt werden musste, weshalb das Geschäft nun komplett schließt. Zahlreiche Bürger aber auch die Sterkrader Ärzteschaft bekennen sich nun mit Andreas Görlitz, dem Geschäftsführer des Klosterladens, solidarisch.
Hoffnung, ein neues Ladenlokal zu finden
Dr. Bolko Alter, der eine Gemeinschaftspraxis an der Klosterstraße führt, erklärte gegenüber dieser Zeitung, die Zusammenarbeit mit der Familie Funcke einstellen zu wollen: „Bisher haben wir in der Apotheke des Sohns unseren Praxisbedarf bestellt, das werden wir nun nicht mehr tun.“ Die Arztpraxen im Haus an der Finanzstraße wollen sich ebenfalls für den Erhalt des Klosterladens einsetzen. So bestätigte Alter, dass zwei dort ansässige Mediziner den direkten Dialog zu Funcke suchen, um eine Schließung zum 13. Februar zumindest zu verzögern. „Wir hoffen, dass der Klosterladen noch wenigstens zwei Jahre bleiben kann, damit ausreichend Zeit bleibt, ein neues Ladenlokal zu finden.“
"Inszenierter Rufmord"
Dieter Funcke stellt das aber nicht in Aussicht. Er spricht von inszeniertem Rufmord und erklärte schriftlich: „Wir haben gemeinsam ein Ärztehaus errichtet und als Vorsitzender der Eigentümergemeinschaft habe ich die Verpflichtung, das Ärztehaus zu erhalten. Das ist mit einem Gaststättenbetrieb unter diesen Umständen leider nicht möglich.“ Funcke kritisiert, dass Görlitz die Ablüftungsanlage in seinen Räumen ohne Genehmigung geändert habe und weiterhin Küchengerüche in die Arztpraxen des Hauses strömen. Andreas Görlitz kann das widerlegen: „Das neue Filtersystem war ein Vorschlag der Baubehörde, den ich in Absprache mit meiner Vermieterin umgesetzt habe.“ Essensgerüche kämen nur auf, wenn in den Arztpraxen selbst gegessen werde: „Gerüche verteilen sich dann über die Anlage, von der mein Geschäft aber abgekoppelt ist.“
Funcke betonte, dass ihm mehrere Beschwerdeschreiben vorliegen, die er in der nächsten Woche vorweisen will. Auch sei nicht sein Sohn mit einer ersten Klage an ihn herangetreten, diese sei von einem anderen Mieter geäußert worden. Von wem, ließ sich nicht klären.
Stadtdechant bedauert Schließung
Stadtdechant Peter Fabritz reagiert schriftlich auf die Frage, warum er sich nicht für den Erhalt des Klosterladens einsetze. Er betont, dass es sich bei dem Geschäft „weder um eine Einrichtung des katholischen Stadtdekanates, noch der Propsteipfarrei St. Clemens handelt. Die Einrichtung ist rein privat betrieben worden.“ Fabritz bedauert die Schließung, weil „hier durch private Initiative Menschen religiös angesprochen werden können, zu denen Kirche nicht einfach Zugang findet.“ Auch betonte er die soziale Komponente.