Oberhausener soll Deilbachmühle in Velbert-Langenberg angezündet haben
•
Lesezeit: 3 Minuten
Oberhausen. .
Im Juli 2009 brannte in Velbert-Langenberg das Ausflugslokal Deilbachmühle. Der Hotelier und Immobilienmakler Christian K. aus Klosterhardt muss sich vor dem Landgericht Wuppertal jetzt wegen Brandstiftung verantworten. Er bestreitet die Tat.
Er spricht zwar von einem „Traumgrundstück“, doch meist redet Christian K. nur vom „Objekt“. Angeklagt ist der Hotelier und Immobilienmakler aus Klosterhardt vor dem Landgericht Wuppertal.
Er soll das traditionsreiche Ausflugslokal Deilbachmühle in Velbert-Langenberg angezündet haben, um 1,5 Millionen Euro von der Versicherung zu kassieren.
"Ich habe keinen Brand gelegt"
Großbrand vernichtet die Deilbachmühle
1/25
„Ich habe keinen Brand gelegt. Ich weiß nicht einmal, ob überhaupt ein Brand gelegt wurde“, beteuert er am Dienstag zum Prozessauftakt vor der 5. Strafkammer. Seit fast einem halben Jahr sitzt der 29-Jährige in Untersuchungshaft. Erstmals hatte er vor einigen Wochen bei der Haftprüfung angegeben, dass es Schwierigkeiten mit dem von ihm zwei Tage vor der Brandnacht am 12. Juli 2009 angezündeten Kamin in dem Haus gegeben habe. Am dringenden Tatverdacht gegen ihn änderte das nichts. Die Kammer ließ ihn in U-Haft wegen des Verdachts auf vorsätzliche Brandstiftung. „Warum haben Sie das mit dem Kamin nicht drei Tage nach dem Brand der Polizei gesagt?“, fragt Richter Robert Bertling. „Weil er sich nicht in den Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung bringen wollte“, antwortet Verteidiger Matthias Delvo.
Meistens redet aber der Angeklagte. Der Sohn eines Bauunternehmers – dieser galt in der Öffentlichkeit lange Zeit als Besitzer des Lokals - liest mehrere Seiten seiner vorformulierten Aussage vor. Darin macht er klar, dass er die Deilbachmühle im November 2007 aus einer Zwangsversteigerung für 400 000 Euro erwarb und zu Luxuseigentumswohnungen umbauen wollte. Der Vorbesitzer habe weiter dort gewohnt. Zum Schluss habe er die Zwangsräumung des Vorbesitzers betrieben.
Vor dem Brand wurden Tiere vom Gelände geholt
Konkret fing das am 10. Juli an. An diesem und am nächsten Tag holte er mit Tierschützern drei Reitpferde und 30 Hunde des Vorbesitzers vom Gelände. Als dann am 12. Juli laut Anklage zwischen 1.15 und 3.30 Uhr der Brand gelegt worden sein soll, sei er in der Essener Nobel-Diskothek „Essence“ gewesen. Sein Vater und er, versichert er, hätten auch niemanden zur Brandstiftung angestiftet.
Die Aussage eines 39-Jährigen lässt aber eine andere Version möglich erscheinen. Der Mülheimer, dessen Aufgabe für Christian K. nicht ganz klar ist und zwischen einer Art Bodyguard und Ideengeber wechselte, sagte am Dienstag aus, er habe K. in der Tatnacht zur Deilbachmühle gefahren. Wegen der Aktion mit den Tieren habe dieser nämlich einen Racheakt des Vorbesitzers gefürchtet. Sie seien zum Gelände gefahren, dort sei K. im Inneren des Lokals verschwunden. Danach erst seien sie nach Essen gefahren.
Nichtraucher K. soll Feuerzeug gekauft haben
Ein Detail, das er noch bei der Polizei erwähnt hatte, lässt der Mülheimer aus. Dort hatte er angegeben, dass der Angeklagte ihn auf der Fahrt nach Langenberg an einer Tankstelle anhalten ließ. Dort habe Nichtraucher K. ein Feuerzeug gekauft. Der Angeklagte bestreitet diese Fahrt vehement.
Viel Zeit nimmt sich die Kammer am Dienstag für das Essener Straßennetz. Denn die Ortungsdaten des Handys von Christian K. zeigten, dass es in der Tatnacht in einem Bereich einige Kilometer weiter südlich der Diskothek war, bevor es plötzlich aus war. Möglicherweise auf der Fahrt nach Langenberg.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.