Oberhausen. .
Der Oberhausener Patrick H. alias „Gewuerzewelt“ verkaufte bei Ebay Dinge, die er nicht besaß, vor allem Elektrogeräte. Sieben Opfer soll er betrogen haben. Die Schadenssumme beläuft sich auf rund 14.000 Euro.
Ein neuer DVD-Recorder sollte es sein: Dieter Cremer (63) hat sich über das Schnäppchen gefreut, das er im November über die Internetauktionsplattform Ebay erstanden hat. Der Kaufpreis von 100 Euro war schnell überwiesen – die Ware kam aber nie an. Der Kölner war einem Internetbetrüger aus unserer Stadt aufgesessen. Sieben weitere Ebay-Mitglieder soll Patrick H. über den virtuellen Tisch gezogen haben. Die Schadenssumme liegt bei rund 14 000 Euro.
Elektrogeräte konnte man bei Patrick H. kaufen. Bei Ebay geht das ganz einfach: Wer zu den bundesweit rund 14,5 Millionen aktiven Mitgliedern gehört, kann auf der Seite Waren ver- und ersteigern bzw. erwerben. Wichtig: Jeder Nutzer hat ein Bewertungsprofil, auf dem andere Mitglieder die Art und Schnelligkeit einer Transaktion beurteilen können.
Das Profil von Patrik H. alias „Gewuerzewelt“ gibt es zwar nicht mehr, weil Ebay sein Konto dauerhaft gesperrt hat, und fragen kann man ihn auch nicht, weil Patrick H. auf Anrufe nicht reagiert. Dieter Cremer hat aber einen Ausdruck des Profils aufbewahrt. Daraus geht hervor: Erst seit Ende Oktober ist der Oberhausener als einer von rund 160 000 gewerblichen Händlern bei Ebay registriert, nur acht Artikel hat er verkauft. Keiner davon soll angekommen sein.
"Das sieht nach Vorsatz aus"
„Das sieht nach Vorsatz aus“, kommentiert eine Ebay-Sprecherin. Sie rät, Profile vor dem Kauf genau zu lesen und sich für Ebay-Geschäfte ein Pay-Pal-Konto anzulegen. „Dieser Online-Zahlungsservice gehört zur Ebay-Gruppe, was den Vorteil hat, dass hier nicht der Käufer, sondern wir selbst das Risiko tragen.“ Sprich: Wird die Ware nicht geliefert, erstattet das Unternehmen die Verkaufssumme zurück. „Herr Cremer hatte zwar kein Pay-Pal-Konto, aus Kulanz haben wir auch ihm sein Geld aber zurückerstattet.“
Wie kann man sich noch vor Internetbetrügern schützen? „Man sollte ein sicheres Passwort benutzen und aufs Widerrufsrecht achten“, sagt Dr. Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Regelmäßig zum Weihnachtsgeschäft informiert seine Behörde gemeinsam mit Ebay und dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels über den sorgenfreien Einkauf im Netz: www.kaufenmitverstand.de.