Oberhausen. Im Oberhausener Stadtteil Sterkrade sind auf 88.000 Quadratmetern ein neuer Gewerbepark und Mietwohnungen geplant. Die Bauarbeiten beginnen bald.

Die positive Resonanz schlug der Oberhausener Stadtsparkasse schon entgegen, als die ersten Pläne öffentlich einsehbar waren: Zusammen mit dem Unternehmen Plassmeier Bau entwickelt das Geldinstitut eine rund 88.000 Quadratmeter große Brachfläche im Stadtteil Sterkrade zu einem „Grünen Gewerbepark“. Auf der Fläche von umgerechnet rund zwölf Fußballfeldern sollen 23 Gewerbe-Immobilien für kleine und mittelständische Betriebe entstehen, zudem drei Mehrfamilienhäuser. Lob und Anerkennung gab es dafür bereits am Dienstag, als das Projekt erstmals öffentlich vorgestellt wurde.

Kleine und mittelgroße Betriebe sind das Rückgrat unserer Wirtschaft.
Jutta Kruft-Lohrengel - Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Essen, Mülheim, Oberhausen

„Wenn wir die Wirtschaft in Oberhausen entwickeln wollen, müssen wir Wirtschaftsflächen entwickeln“, sagt etwa Oberbürgermeister Daniel Schranz – mit Blick auf die knapp gewordenen freien Gewerbeflächen im Ruhrgebiet. IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel, selbst Oberhausener Unternehmerin, freut sich über das positive Signal für den Standort Oberhausen. Sie ist sich sicher, dass Oberhausen wichtige Unternehmen anlocken wird. „Gerade die kleinen und mittelgroßen Betriebe sind das Rückgrat unserer Wirtschaft.“ Zudem setzt sie darauf, dass ein solch moderner Park, wie es der Grüne Gewerbepark „Gute Hoffnung“ sein soll, den Bürgern eine gewisse Nähe zur Wirtschaft schafft.

IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel bei der Präsentation der Pläne für den Grünen Gewerbepark „Gute Hoffnung“ in Oberhausen.
IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel bei der Präsentation der Pläne für den Grünen Gewerbepark „Gute Hoffnung“ in Oberhausen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dafür spendiert die Investorengemeinschaft immerhin 62 Millionen Euro für das Projekt, verriet Bauunternehmer Ingo Plaßmeier bei der Präsentation in der Sparkassen-Zentrale. Die ersten Schritte sind bereits getan: Im November 2023 hat die eigens gegründete Projektgesellschaft das Gelände zwischen MAN Energy und GHH Radsatz gekauft, Vorbesitzerin war die MAN GHH Immobilien GmbH. Mit dem Bau der drei- bis zu fünfgeschossigen Wohnhäuser mit insgesamt 47 Wohnungen an der Ackerfeldstraße wollen Stadtsparkasse und „Plassmeier Bau“ noch in diesem Jahr starten, im Juni 2024 soll es bereits losgehen. Sogar die ersten Wohnungsunternehmen hätten sich schon gemeldet und Interesse gezeigt, die Wohnungen zu übernehmen, erzählt Wolfgang Schepers von der Sparkassen Immobilien GmbH. Er ist einer der beiden Geschäftsführer der neu gegründeten „Grüner Gewerbepark Gute Hoffnung Projektgesellschaft“.

Grüner Gewerbepark Oberhausen: Baubeginn im Frühjahr 2025

Für den Gewerbeteil des Areals, auf dem früher das Werk II von MAN/GHH stand, besteht bislang noch kein Baurecht. Wenn alles nach Plan läuft, soll dieses aber im Frühjahr 2025 vorliegen. Dann kann der Bau starten. Während Wolfgang Schepers forsch optimistisch hofft, Ende 2028 sei alles fertig, bremst der Bauunternehmer mit jahrelanger Erfahrung ein bisschen: Ingo Plaßmeier rechnet mit 2030.

Im südlichen Teil des Areals, im Bereich der Ackerfeldstraße, sollen neue Wohnungen entstehen.
Im südlichen Teil des Areals, im Bereich der Ackerfeldstraße, sollen neue Wohnungen entstehen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die dann fertiggestellten Gewerbeeinheiten sollen langfristig bis zu 300 Arbeitsplätze schaffen, hauptsächlich im Handwerk und dem produzierenden Gewerbe. Ursprünglich ging man noch von bis zu 500 Jobs aus. Das Besondere am Grünen Gewerbepark: Menschen sollen dort nicht nur arbeiten, sondern sich auch wohlfühlen. „Dafür wollen wir neue Maßstäbe setzen“, sagt Bauherr Plaßmeier. Sein Kollege Norbert Dosiehn, Geschäftsführer der neuen Projektgesellschaft, spricht von neuesten Klima- und Mobilitätskonzepten. Er meint damit unter anderem unterirdische Speicher für Regenwasser, eine naturnahe Gestaltung mit Grünflächen, grünen Dächern und Fassaden sowie eine Mobilitäts-Station mit Carsharing-Angeboten, öffentlichen Parkplätzen, E-Ladesäulen und einem E-Roller-Verleih. Mindestens 30 Prozent der Fläche sollen nicht versiegelt werden, verspricht er.

So soll die neue Mobilitäts-Station im Grünen Gewerbepark aussehen.
So soll die neue Mobilitäts-Station im Grünen Gewerbepark aussehen. © Grüner Gewerbepark Gute Hoffnung Projektgesellschaft

Und auch die Stadt will sich beteiligen: Mit den Bauarbeiten soll der Radweg an der Richard-Wagner-Allee nördlich entlang der ÖPNV-Trasse bis zum Bahnhof Sterkrade verlängert werden. Der Gewerbepark wird zudem über einen Fußweg in Richtung Bodenstraße an die Sterkrader Innenstadt angebunden.

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