Oberhausen. In Oberhausen soll auf einer Fläche so groß wie zwölf Fußballfelder ein neues Gewerbegebiet entstehen. Die politische Entscheidung rückt näher.

Oberhausen will den Weg für ein neues, innovatives Gewerbegebiet ebnen. Auf einer Fläche so groß wie zwölf Fußballfelder sollen sich wie berichtet kleine und mittelgroße Handwerksbetriebe sowie Unternehmen des produzierenden Gewerbes ansiedeln. In der Politik stößt das Vorhaben auf große Zustimmung. Als „Blaupause für Gewerbegebiete im ganzen Ruhrgebiet“, bezeichnet SPD-Ratsherr Ulrich Real den geplanten Gewerbepark. >>> Zum Nachlesen: Oberhausen: Millionen-Projekt in Sterkrade soll Jobs bringen

Der Park soll in Sterkrade gebaut werden, auf einem 88.000 Quadratmeter großen Brachgelände zwischen den Industriebetrieben MAN Energy und GHH Radsatz. Die Stadtsparkasse und das Bauunternehmen Plassmeier haben sich zusammengetan, um das Grundstück zu kaufen und zum Gewerbepark zu entwickeln. Nach eigenen Angaben wollen sie dabei verstärkt grüne Aspekte in den Fokus nehmen und versprechen einen Gewerbepark „mit hohen ökologischen Standards“. Geplant sind unter anderem regenerative Energietechnik und Energiespeicher. Die Gebäude sollen aus Baustoffen mit guter CO2-Bilanz errichtet werden. Durch eine Mobilitäts-Station soll der individuelle Autoverkehr innerhalb des Gebietes möglichst gering gehalten werden.

Neuer Gewerbepark in Oberhausen: „Großer Wurf“

„Das ist der große Wurf, um Ökonomie und Ökologie unter einen Hut zu bringen“, sagte Ulrich Real in der jüngsten Sitzung des Oberhausener Planungsausschusses. Das Gremium hat sich vor einigen Tagen als erstes mit den Plänen von Stadtsparkasse und Plassmeier auseinandergesetzt. Der Rat der Stadt muss dem Vorhaben in seiner Sitzung am 25. September grünes Licht geben. >>> Auch interessant: So hart beurteilen Unternehmen den Standort Oberhausen

Derzeit stehen die Zeichen gut, dass dies auch geschieht. Denn neben der SPD zeigte sich auch die CDU im Planungsausschuss äußerst angetan von den Plänen. „Das ist ein gutes Projekt, das Vorhaben ist äußerst wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung in Oberhausen“, sagte der planungspolitische Sprecher der CDU, Denis Osmann. „Ich glaube nicht, dass viel mehr möglich ist als das, was jetzt geplant ist.“ Nach seiner Kenntnis gebe es sogar schon viele Interessenten für die einzelnen Gewerbe-Standorte innerhalb des Gebietes.

Auch die Grünen begrüßen das Projekt. Ralf Schindelasch sendete mit Blick auf die Entscheidung im Rat positive Signale. Er mahnte jedoch an, bei den Gebäuden vor allem in die Höhe zu denken und auch die Mobilitäts-Station gerne mehrstöckig anzulegen, um insgesamt Flächen zu sparen. Laut Oberhausens Planungs-Dezernent Thomas Palotz planen die Investoren tatsächlich schon jetzt größtenteils viergeschossig. Neben der Politik hatte jüngst auch IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel das Oberhausener Vorhaben gelobt. >>> Zur Meldung: IHK-Präsidentin: eindringliche Warnung an Oberhausen

Der Planungsausschuss hätte mit einer positiven Vorberatung das grüne Licht für das Projekt quasi vorwegnehmen können – denn der Rat folgt in der Regel dem Votum eines Fachausschusses. Doch die Linken verweigerten ihre Stimme, möchten noch einmal darüber nachdenken. Meldet eine Fraktion oder Gruppe einen solchen „Beratungsbedarf“ an, kommt es im Ausschuss zu keiner Abstimmung.