Oberhausen. Wann verschwindet der Möbelhaus-Schandfleck aus Oberhausen-Sterkrade? Die Redaktion hat nachgefragt: So trist ist derzeit die Lage.
Die jahrelange Hängepartie um das Ex-Finke-Möbelhaus am Neumarkt in Oberhausen-Sterkrade findet offenbar kein Ende. Eine aktuelle Anfrage dieser Redaktion an das Unternehmen Segmüller, wie es an diesem Standort künftig weitergeht, ist am Dienstag, 27. Februar, nach tagelanger Wartezeit mit einer knappen, inhaltlosen Antwort beschieden worden.
Das Unternehmen Segemüller ist in Friedberg (Bayern) beheimatet und als Möbelhauskette bundesweit bekannt. Ihm gehört die stadtbildprägende Sterkrader Immobilie seit Mitte 2016. Vor mittlerweile fast acht Jahren war bei Segmüller noch von einer kompletten Neubelebung des Standorts als Möbelhaus die Rede. Schritt für Schritt und Jahr für Jahr ist dann klar geworden, dass aus diesen hochfliegenden Plänen nichts wird. Die Sterkrader sind seit dem Sommer 2016 immer mehr gefrustet. Das riesige leerstehende Ex-Möbelhaus im Herzen ihres Stadtteils gammelt still vor sich hin und entwickelt sich immer mehr zum Schandfleck mit abgeklebten Schaufenstern und jeder Menge Müll auf den Bürgersteigen drumherum. Die Verwahrlosung schreitet vor Ort täglich voran.
„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir keinen neuen Sachstand mitteilen“
Wann kommt es endlich zur Reaktivierung des Standorts? „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir Ihnen keinen neuen Sachstand mitteilen“, erklärte Christof Gerpheide, Sprecher der Segmüller-Geschäftsleitung, am 27. Febuar in einer knapp gehaltenen E-Mail-Antwort auf Anfrage dieser Redaktion. Damit bleibt es bei jenem Sachstand, der im November 2023 nach Gesprächen zwischen Stadtspitze und Segmüller zuletzt skizziert worden ist. Damals hatten sich der Oberhausener Oberbürgermeister Daniel Schranz und Beigeordneter Thomas Palotz ein weiteres Mal mit Vertretern des Möbelunternehmens ausgetauscht. Die Stadtspitze hatte Geschäftsführer Johannes Segmüller eigens um ein solches Gespräch gebeten, nachdem die Firma im August 2023 mitgeteilt hatte, dass eine zunächst vorgesehene Wohnbau-Entwicklung des Standortes am Neumarkt nicht mehr wirtschaftlich sei.
Im November 2023 stellte Segmüller dann neue Pläne für eine Teilnutzung des Möbelhauses vor. Danach sollte das gesamte Erdgeschoss auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern durch die Möbelmarke Multipolster genutzt werden, die zum Unternehmen gehört. Die verbleibenden Flächen sollten ebenfalls für eine Einzelhandelsnutzung reaktiviert werden. Zudem sollte die Fassade des Hauses vollständig renoviert und hergerichtet werden. Auch über eine Teilnutzung der zweigeschossigen Tiefgarage unter dem Neumarkt werde nachgedacht, hieß es Ende vorigen Jahres. Johannes Segmüller habe versichert, dass er eine Instandsetzung der Tiefgarage prüfen wolle.
Haben diese Pläne derzeit noch Bestand? Oder sind sie bereits wieder revidiert worden? Dazu will sich Segmüller derzeit nicht äußern. In der knappen-E-Mail-Antwort heißt es lapidar: „Sollte es Neuigkeiten geben, werden wir uns selbstverständlich bei Ihnen melden.“
Investitionen in Brandschutz und Gebäudetechnik sind notwendig
Zur Erinnerung: Segmüller hatte im November 2023 in Aussicht gestellt, dass die notwendigen unternehmens-internen Beschlüsse für eine Teilnutzung durch Multipolster bis Anfang 2024 vorliegen könnten. Daraus ist offenbar nichts geworden, zumindest nichts für die Öffentlichkeit Spruchreifes. Eine Teilnutzung des leerstehenden Möbelhauses wird nach Einschätzung des städtischen Bereiches Bauordnung nur mit aufwändigen Investitionen in den Brandschutz und in die Gebäudetechnik möglich sein. Gleiches gelte für die zweigeschossige Tiefgarage mit ihren rund 240 Stellplätzen.