Oberhausen. Das marode Finke-Möbelhaus in der Innenstadt des Oberhausener Stadtteils Sterkrade soll abgerissen werden – zugunsten von neuen Wohnungen.
Die 650 Kilometer lange Reise einer „hochkarätig besetzten“ (Zitat SPD-Ratsherr Manfred Flore) Oberhausener Delegation nach Parsdorf bei München hat sich nach Angaben der Teilnehmer gelohnt: Der Eigentümer des Sterkrader Möbelhauses Finke am Neumarkt, Segmüller, hat sich am Freitag in den Gesprächen bereiterklärt, bis zum Sommer dieses Jahres Pläne für eine Wohnbebauung an dieser Stelle zu entwickeln und der Stadt Oberhausen vorzulegen.
Für neue Wohnungen und möglicherweise ein Arztpraxen-Zentrum, eine Kita sowie einen ambulanten Pflegedienst für betreutes Wohnen muss die marode und seit Jahren verlassene Möbelhaus-Immobilie abgerissen werden. Damit ist der Möbelladen-Standort, jahrzehntelang betrieben von Heck und Finke, in der Sterkrader Innenstadt endgültig Geschichte.
Oberbürgermeister Daniel Schranz: Wir hatten gute Gespräche mit Segmüller
„Wir hatten ein sehr gutes Gespräch – sowohl atmosphärisch als auch mit Blick auf die inhaltlichen Ergebnisse“, berichtete Oberbürgermeister Daniel Schranz im Hauptausschuss auf Verlangen der CDU, der Grünen und der SPD von den Resultaten der Fahrt nach Bayern, die er zusammen mit dem Planungsdezernenten Thomas Palotz am vergangenen Freitag unternahm. „Wir haben ein Verfahren vereinbart. Danach wird Segmüller den Standort selbst entwickeln – mit Blick auf eine Wohnbebauung, nicht als Möbelhaus-Standort. Im Sommer wollen wir uns erneut treffen.“ Segmüller habe zugesagt, bis dahin Pläne zur Entwicklung des Areals am Neumarkt anzufertigen.
Die Lokalpolitiker im Hauptausschuss reagierten erfreut – und etwas misstrauisch zugleich, weil Segmüller die Immobilie von Finke im Sommer 2016 übernommen hatte und immer wieder versprochen hatte, dieses Areal zu entwickeln. Doch nichts geschah.
„Wir sind froh über das Ergebnis, hoffentlich legt Segmüller die Pläne auch vor“, sagt CDU-Ratsfraktionschefin Simone-Tatjana Stehr. Und SPD-Ratsherr Manfred Flore: „Das hört sich alles ganz gut an, wesentlich ist aber, dass jetzt zügig endlich etwas passieren muss. Ich hoffe nicht, dass die Eigentümer auf Zeit spielen.“ Er hoffe, dass Segmüller bei seinen Planungen die Wünsche und den Bedarf der Sterkrader beachtet: „Das ist zwar ein echtes Filetgrundstück, aber es ist eines unter besonderen Bedingungen.“ Gemeint sind die Tiefgarage und der Freiraum, dort in Kirmeszeiten Buden und Karussells zu platzieren.