Oberhausen. Ein neues begrüntes Parkhaus soll in Oberhausen entstehen. Der alte Plan erhält jetzt neuen Schwung. So sieht der derzeitige Projektstand aus.

Seit vielen Jahren diskutiert Oberhausen den Bau eines Quartiersparkhauses auf der jetzigen Parkplatzfläche an der Düppelstraße. Jetzt soll das Projekt endlich konkret werden. Am Donnerstag, 25. Mai, beschäftigt sich der Stadtplanungsausschuss mit dem Thema.

Das Düsseldorfer Architekturbüro KG5 – auf das Thema Parkhäuser spezialisiert – hat im Februar die Grundlagen für einen Vorentwurf erstellt. Ein wichtiger Punkt: Das neue Parkhaus soll auch den Anwohnern zugute kommen. Die Stellplätze sollen zu 50 Prozent an Anwohner fest vermietet werden, die andere Hälfte soll von Innenstadtbesuchern genutzt werden können.

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Derzeit sind auf dem Parkplatz an der Düppelstraße rund 300 Stellplätze vorhanden. Ein mehrgeschossiges Quartiersparkhaus könnte rund 440 Pkw-Stellplätze beherbergen. Das Gebäude soll auf einer kleineren Grundfläche als der jetzige Parkplatz an der Nordseite des Areals zur Christian-Steger-Straße hin entstehen. Mit einem Quartiersparkhaus seien nur noch 30 Prozent der heutigen Parkplatzfläche versiegelt, erklärt die Stadtverwaltung.

Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Der Baumbestand soll so umfangreich wie möglich erhalten bleiben. Derzeit gibt es in dem Bereich 16 Bäume; mit Quartiersparkhaus wären es elf Bäume, fünf müssten also dem neuen Projekt weichen. Zugleich soll es eine hochwertige Grünfläche mit neuem Spielplatz geben, die das gesamte Umfeld aufwertet.

Grünes Parkhaus in der Innenstadt mit Lastenradverleih und Paketstation

Das Parkhaus mit begrüntem Dach und Solaranlage soll zugleich als Mobilitäts-Station dienen und E-Roller-, E-Scooter- und E-Bike-Fahrern entsprechende Parkplätze und auch Lademöglichkeiten bieten. Ergänzender Service wie eine Paketstation oder ein Lastenradverleih seien denkbar, heißt es. Die Planer erhoffen sich von alldem eine Initialzündung: Das neue Parkhaus an der Düppelstraße soll als Prototyp für künftige Quartiersparkhäuser in Oberhausen dienen. Denn: Das Projekt gilt als wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung im Stadtgebiet.

So könnte das Quartiersparkhaus aussehen.
So könnte das Quartiersparkhaus aussehen. © STADT OBERHAUSEN / Verwaltungsvorlage

Um die Mitte von Alt-Oberhausen in Sachen Klimawandel zukunftsfähig zu gestalten, sei ein lebenswerter öffentlicher Straßenraum von besonderer Bedeutung, heißt es. In der Verwaltungsvorlage findet sich dazu folgende Formulierung: „Der Neubau des Quartiersparkhauses an der Düppelstraße soll bezwecken, dass in Alt-Oberhausen durch die Zentralisierung des ruhenden Verkehrs der umliegende öffentliche Raum aufgewertet werden kann.“ Im Klartext: Wenn die Autos künftig im neuen Parkhaus und nicht an der Straße und im öffentlichen Straßenraum stehen, wird das Unterwegssein in der Innenstadt für alle anderen Verkehrsteilnehmer, für Radler, Passanten und Kinder, viel angenehmer.

Grünes Parkhaus in der Innenstadt: zwei Varianten möglich – rechteckig oder oval

Derzeit kommen zwei architektonische Varianten für das Quartiersparkhaus in Frage – rechteckig oder oval. Die Baukosten betragen in beiden Fällen rund 15,5 Millionen Euro. Insgesamt sind laut aktueller Kostenschätzung und Machbarkeitsstudie sogar Kosten von über 25 Millionen Euro für das Projekt inklusive Umgestaltung des benachbarten Straßenraums zu erwarten. Es ist noch unklar, ob und in welchem Umfang die Stadt dabei auf Fördermittel von Land oder Bund zurückgreifen kann.