Oberhausen. Der Künstler Gunter Demnig hat in Oberhausen 20 Stolpersteine verlegt. An welche Opfer des Nazi-Regimes sie erinnern.
Der Künstler Gunter Demnig hat in Oberhausen 20 Stolpersteine verlegt, unter anderem für NS-Opfer aus der jüdischen Familie Jacob. Darüber hinaus erinnern die Steine an folgende Menschen:
Den jüdischen Modehändler Hermann Hertz verhafteten die Nazis nach der Reichspogromnacht, ließen ihn aber danach erst wieder frei. Während es seiner Frau und ihrer gemeinsamen Tochter gelang, sich auf dem Land zu verstecken, wurde der Vater Ende Juli 1943 hingerichtet.
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Vergeblich um ein Visum für die USA bemüht
Hugo und Margot Philipps setzten alles daran, ein Visum für die USA zu bekommen. Hugos Schwester war es gelungen, nach England auszuwandern. Doch das Bemühen des Paares blieb erfolglos. Hugo Philipps starb 1942 im Ghetto Litzmannstadt, seine Frau zwei Jahre später im Vernichtungslager Kulmhof.
Drei jüdischen Frauen aus der Familie Gottschalk mussten ihr Putzmachergeschäft aufgeben, zogen zu einer Freundin nach Holten. Alle vier wurden im April 1942 ins polnische Izbica deportiert. Transporte von dort führten in eines der Vernichtungslager.
Karl und Julia Schäfer: Sie gehörte dem Judentum an, er nicht. Als der Mann Anfang Januar 1940 starb, war seine Frau nicht mehr durch die Ehe mit einem „Arier“ geschützt. Im Juli 1942 erfolgte die Deportation ins KZ Theresienstadt, wo sie etwas mehr als zwei Jahre später starb.
SA-Mann feuert Schüsse auf offener Straße ab
Der Lehrer und Sozialdemokrat Heinrich Weirich wurde aus dem Schuldienst entlassen, war arbeitslos. Als 1941 die Lehrer knapp waren, holte man ihn wieder zurück.
Auf den Kommunisten Gerhard Prinz, dessen Frau hochschwanger war, feuerte ein SA-Mann auf offener Straße sechs Schüsse ab, angeblich aus Notwehr. Das Opfer starb wenige Tage im Krankenhaus. Der Sohn hat den Vater nie kennengelernt.
Wilhelm Zeisig, ebenfalls Kommunist, nahm sich im Zuchthaus das Leben, weil er die andauernde Folter nicht mehr aushielt.
Elisabeth Theis gehört zu den Euthanasieopfern, kam wegen „mongoloiden Schwachsinns“ in eine Klinik und starb im September 1944 in Kalmenhof, einer Zwischenanstalt der Tötungsanstalt Hadamar.
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