Oberhausen. Bahn, Kitas – die Streiks haben Oberhausen getroffen. Wilhelm Hausmann fordert: Gewerkschaft darf nicht ein ganzes Land „in Geiselhaft“ nehmen.
Viele Beschäftigte streiken derzeit: die der Post, der Bahn, der Kitas und anderer städtischer Einrichtungen und das Personal an Flughäfen. Zu streiken sei ein durch die Verfassung geschütztes Recht der Arbeitnehmer, betont Wilhelm Hausmann, Oberhausener CDU-Chef und Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Ruhr (MIT). Wichtig ist ihm aber auch: „Eine Gewerkschaft darf nicht ein ganzes Land für ihre Interessen in Geiselhaft nehmen.“
Gerade dort, wo kritische Infrastruktur betroffen sei – wie etwa bei der Bahn oder an den Flughäfen – sollten Streiks mindestens vier Tage vorher angekündigt werden, findet Hausmann. Ihnen sollte außerdem ein abgeschlossenes Schlichtungsverfahren vorausgehen. „Sonst trifft der Streik nämlich nicht nur die Arbeitgeber, sondern sehr viele Menschen und Betriebe, die im Zweifel sogar unverschuldet in existenzielle Not geraten.“
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Dass die Gewerkschaft Verdi Gehaltserhöhungen von mehr als zehn Prozent fordert, löse bei ihm „Unwohlsein“ aus, schreibt Hausmann in einer Mitteilung, das er mit vielen Menschen in Oberhausen teile. Dass ein Teil der Kita-Beschäftigten am Mittwoch etwa ihre Arbeit niedergelegt hätten, stoße nicht überall auf Verständnis. „Verdi muss endlich zur Kenntnis nehmen, wer ihre Gegner im Arbeitskampf sind“, fordert der CDU-Politiker. „Das sind nämlich die Kommunalen Arbeitgeber und nicht die jungen, zum Teil verzweifelten Oberhausener Familien, die nicht wissen, wie sie die Betreuung ihrer Kinder kurzfristig selbst organisieren sollen.“