Düsseldorf/Dortmund. Der Flughafen Dortmund wird am Freitag bestreikt – als einziger in NRW. Nach Düsseldorf wurden 27 Flüge von anderen Flughäfen umgeleitet.
Wer eine Flugreise vom oder zum Flughafen Dortmund gebucht hat, muss an diesem Freitag möglichst nach Alternativen suchen. Die Gewerkschaft Verdi hat dort die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand begann am frühen Morgen (3 Uhr) und soll am Samstag (3 Uhr) enden, wie die Gewerkschaft mitteilte. Verdi weitet damit den Tarifstreit im öffentlichen Dienst aus.
Umleitungen und Ausfälle wegen Flughafen-Streiks
Am Düsseldorfer Flughafen wird indes nicht gestreikt. Dennoch hat der Warnstreik Auswirkungen. So fielen mehr als 40 Flüge aus und viele Flüge von anderen Flughäfen wurden nach Düsseldorf umgeleitet.
Für Freitag waren nach Angaben des Flughafens regulär 18 Starts und 19 Landungen in Dortmund geplant. Die meisten dieser Flüge werden nach Angaben von Donnerstag umgeleitet, die übrigen annulliert. Reisende sollten sich bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter über den Status ihres gebuchten Fluges informieren und nach Möglichkeit gar nicht erst zum Flughafen kommen, wie eine Flughafen-Sprecherin mitteilte.
27 Flüge wegen Streik nach Düsseldorf umgeleitet
"Durch den Streik an anderen Flughäfen fallen heute 42 innerdeutsche Flüge von und nach Düsseldorf aus", erklärt ein Sprecher des Düsseldorfer Flughafens auf Anfrage der Redaktion. Ansonsten gebe es keine Einschränkungen im Flugbetrieb und bei der Abfertigung. "Die Passagierprozesse laufen geordnet und planmäßig."
Streikbedingt wurden jedoch 27 Flüge nach Düsseldorf umgeleitet. Davon seien 13 Ankünfte und 14 Abflüge, so der Sprecher.
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Verdi hat angekündigt, am Freitag insgesamt sieben deutsche Flughäfen lahmlegen zu wollen. Neben Dortmund sollen auch die Flughäfen Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Hannover und Bremen bestreikt werden. Dabei werden gleich drei Tarifkonflikte an den Flughäfen ausgetragen: Neben dem öffentlichen Dienst sind es örtliche Verhandlungen für die Bodenverkehrsdienste sowie eine Tarifrunde für die Luftsicherheit, in der bundesweit verhandelt wird. Am Flughafen Dortmund spielen die letzteren beiden Konflikte allerdings keine Rolle, wie Kirsten Rupieper, Verdi-Gewerkschaftssekretärin für Westfalen, erklärte.
Vom Streik in Dortmund ausgenommen seien Hilfslieferungen zu den Erdbeben-Opfern in die Türkei und nach Syrien, betont die Verdi. Die Gewerkschaft werde den Arbeitgebenden dazu "Notdienst-Vereinbarungen" anbieten. Viele Hilfslieferungen liefen ohnehin über das Zentrum für Auslandslogistik des THW in Mainz. Dazu werde vor allem der Flughafen Hahn genutzt, der nicht vom Streik betroffen sei.
Weitere Streiks angekündigt - bald wohl auch in Düsseldorf
Mit den Warnstreiks wollen die Beschäftigten Druck im Tarifstreit mit Bund und Kommunen machen. Verdi und dbb fordern 10,5 Prozent mehr Geld (mindestens 500 Euro) für die 2,5 Millionen Beschäftigten. Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen (22./23. Februar) sind weitere Warnstreiks unter anderem in NRW, Hessen und Baden-Württemberg angekündigt.
Auch in Düsseldorf und Köln/Bonn könnte es dann zu Streiks kommen. Am ersten Streiktag wurde hier noch nicht gestreikt. Auch ein möglicher Streik des Personals der Bodenabfertigung der Firma Aviapartner wurde durch eine Einigung mit Verdi abgewendet. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft sagt, werde es in den kommenden Wochen aber "sehr wahrscheinlich" zu Streiks auch in Düsseldorf und Köln kommen.
Flughafen Dortmund: Internetseite von Hackern lahmgelegt
Besonders ärgerlich für Passagiere: Die Internetseite des Flughafens Dortmund wurde am Donnerstag vermutlich durch einen Hackerangriff stundenlang lahmgelegt. Der Flugbetrieb sei dadurch aber nicht beeinträchtigt, sagte die Sprecherin. „Das sind separate Systeme“, betonte sie. Auch andere deutsche Airports waren von Ausfällen betroffen. (mit dpa)