Oberhausen. Schon wieder mussten Eltern in Oberhausen die Betreuung für ihre Kinder kurzfristig selbst organisieren. Warum sie trotzdem Verständnis haben.
Für viele Eltern in Oberhausen hieß es am Montag: kurzfristig umplanen, Oma und Opa mobilisieren, einen freien Tag einreichen. Denn am Nachmittag des 13. Februars erfuhren Mütter und Väter durch einen Aushang der Stadt, dass einige Kitas zwei Tage später geschlossen bleiben würden. Der Warnstreik im öffentlichen Dienst traf viele Eltern hart. Schon wieder mussten sie eine private Lösung für die Betreuung ihres Kindes finden – nicht selten auch auf Kosten der Arbeit. „Die Arbeitgeber haben langsam kein Verständnis mehr“, berichtet Andrea Pfeffer vom Oberhausener Jugendamtselternbeirat (JAEB).
„Wir als JAEB sehen den Ausfall der Betreuungszeiten durch den Streik durchaus problematisch für die betroffenen Eltern“, teilt der JAEB im sozialen Netzwerk Instagram mit. „Nach der Corona-Pandemie und der starken Krankheitswelle der letzten Monate bringt der Warnstreik ein weiteres Ereignis, in welchem die Eltern sich um eine adäquate Betreuung neben der Berufstätigkeit bemühen müssen.“
Elternbeirat stellt sich hinter die Streikenden: „Personal ist überlastet“
Andrea Pfeffer war selbst betroffen. Ihr zweijähriger Sohn besucht eine städtische Kita in Oberhausen. Diese hatte am Mittwoch eine Notbetreuung eingerichtet, allerdings verkürzt, also bis 16 anstatt bis 17 Uhr. Pfeffer selbst musste das Angebot nicht in Anspruch nehmen. „Die Großeltern haben aufgepasst.“
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So schwierig es für die Eltern sei, die fehlende Betreuung aufzufangen – das Verständnis für das Kitapersonal sei trotzdem groß, berichtet die Oberhausenerin. „Wir wissen, dass die Mitarbeitenden überlastet sind.“ Auch in seinem Statement bei Instagram stellt sich der JAEB hinter die Streikenden: „Das Druckmittel des Warnstreiks war zwingend notwendig, um das notwendige politische und gesellschaftliche Interesse zu wecken bzw. zu erhöhen.“
Ob es bei diesem klaren Bekenntnis bleibt, bleibt abzuwarten. Bei der Kundgebung hatte André auf der Heiden, Personalratsvorsitzender bei der Stadt Oberhausen, angekündigt, dass es noch in diesem Monat einen weiteren Warnstreik in Oberhausen geben wird, „bei dem alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auf die Straße gehen werden“. Andrea Pfeffer hofft indes, dass es nicht dazu kommt: „Irgendwann sinkt das Verständnis.“