Oberhausen. Oberbürgermeister Daniel Schranz empfängt die Kleinkunst-Preisträgerin im Rathaus – Kulturausschuss wäre gerne dabei gewesen.
Sie ist Oberhausenerin, Komödiantin und Musikerin mit Leib und Seele – und hat für ihre Kunst den renommierten Deutschen Kleinkunstpreis erhalten: Carmela de Feo alias „La Signora“ ist jetzt von Oberbürgermeister Daniel Schranz im Rathaus begrüßt worden. Während des Empfangs, an dem auch Kulturdezernent Apostolos Tsalastras und Bürgermeister Manfred Flore als Vorsitzender des Kulturausschusses teilnahmen, trug sich die 50-Jährige aus Alstaden ins Goldene Buch der Stadt ein.
„Carmela de Feo ist ein Oberhausener Original – ihre Bühnenfigur La Signora natürlich auch“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Ich freue mich, dass die Jury des Kleinkunstpreises Frau de Feo ausgezeichnet hat – verdient hat sie es auf jeden Fall.“ Carmela de Feo dankte: „Als Gastarbeiterkind freue ich mich ganz besonders über den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Oberhausen, denn jetzt bin ich nicht mehr nur Gast, sondern ein Teil der Stadt“.
Carmela de Feo ist in Alstaden als Tochter italienischer Arbeitsmigranten aufgewachsen. Mit acht Jahren erhielt sie Akkordeonunterricht, als Zwölfjährige hatte sie ihr erstes Engagement, mit 14 Jahren beteiligte sie sich in Akkordeon-Ensembles aus Oberhausen und Bottrop an internationalen Konzerten und Wettbewerben. Seit 2006 steht die Musikerin, Sängerin, Komödiantin und Schauspielerin als „La Signora“ – stilvoll angetan mit Haarnetz und Brosche am schwarzen Kleid – auf der Bühne und unterhält als scharfzüngige „Schwarze Witwe der Volksbelustigung“.
„Wenn der Ratssaal wieder schön fertig ist“
Ihre Solo-„Heimspiele“ gibt sie bevorzugt wenige Schritte vom Rathaus im Ebertbad. Neben dem jüngst in Leipzig überreichten Deutschen Kleinkunstpreis in der Kategorie „Kleinkunst“ erhielt Carmela de Feo im Vorjahr auch den Tana-Schanzara-Preis, benannt nach einer ebenso resoluten Revier-Migrantin (wenn auch nur aus dem hanseatischen Kiel). Diese Auszeichnung des Kabarett- und Comedy-Festivals „Ruhrhochdeutsch“ durfte sie als zweite Oberhausenerin nach Gerburg Jahnke in Empfang nehmen.
Das Vergnügen, mit dem Manfred Flore noch am selben Nachmittag im Kulturausschuss vom historischen Buch-Eintrag berichtete, hatten die Politiker gerne geteilt: Sein SPD-Parteifreund Axel J. Scherer plädierte dafür, solchen Anlässen einen öffentlicheren Rahmen zu geben – statt einer Viererrunde im Büro. Der Vorsitzende vertröstete auf jenen noch unbestimmten Zeitpunkt „wenn der Ratssaal wieder schön fertig ist“. Aus dem Wehe und Werden dieser Millionen-Baustelle könnte „La Signora“ eigentlich auch einen zündenden Song schmieden.