Oberhausen. Der Parkplatzmangel beschäftigt das Heinrich-Heine-Gymnasium. Lehrkräfte parkten auf einer Feuerwehrzufahrt. Die Stadt hat deswegen reagiert.
Das Parkverhalten einiger Lehrkräfte hat an einer Oberhausener Schule für Ärger gesorgt. Ein Vater eines Schülers des Heinrich-Heine-Gymnasiums an der Lohstraße, nahe der Mülheimer Straße in Alt-Oberhausen, beschwerte sich sowohl bei der Schule als auch bei der Redaktion: Lehrerinnen und Lehrer würden auf einer Feuerwehrzufahrt ihre Autos abstellen, dadurch werde die Sicherheit der Schülerschaft gefährdet. Vergangene Woche reagierte die Stadtverwaltung, nachdem wir uns nach dem Fall bei der Schule erkundigt hatten. Die Stadt stellte provisorisch Poller auf. Demnächst sollen diese nach Auskunft des Schulleiters einbetoniert werden.
Der Fall wirft ein Licht auf die Parkplatz-Not an Oberhausener Schulen – vor allem im Bereich der Oberhausener Innenstadt. Denn auf der Feuerwehrzufahrt am Heinrich-Heine-Gymnasium haben keine rücksichtslosen Menschen geparkt, wie Schulleiter Marcus Kortmann glaubhaft versichert, sondern Menschen mit einem alltäglichen Problem: Einen Parkplatz in der Nähe der Arbeitsstelle zu finden. „Die Parksituation ist absolut angespannt“, sagt Kortmann. Erschwerend komme hinzu, dass sich nicht nur Lehrer in der Not auf die Zufahrt stellen würden, sondern auch Eltern, die ihre Kinder abholen oder anderes Personal der Schule und Kursteilnehmer.
Drei Feuerwehrzufahrten zum Gymnasium
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Eine Gefährdung der Kinder und Lehrer-Kollegen habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, beteuert die Schule. Nach Darstellung des Schulleiters kann das Gelände noch über zwei größere Feuerwehrzufahrten angesteuert werden (von der Lohstraße und der Mülheimer Straße aus). Die Schule stehe im ständigen Kontakt mit der Feuerwehr Oberhausen. Zweimal im Jahr gebe es einen Probealarm mit der Feuerwehr. Sie werfe auch einen genauen Blick auf die Sicherheit, sagt Kortmann.
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Parkplatz-Not auch an anderen Schulen
Die Parkplatz-Not betrifft allerdings nicht nur das Heinrich-Heine-Gymnasium, sondern auch andere innerstädtische Schulen wie die Fasia-Jansen-Gesamtschule und das Elsa-Brändström-Gymnasium. Das Sophie-Scholl-Gymnasium in Sterkrade hat ebenfalls mit Parkschwierigkeiten zu kämpfen. Lediglich ein kleiner Parkplatz steht für die Lehrkräfte zur Verfügung. Wer dort keinen Raum für den Wagen mehr findet, muss auf den Nebenstraßen parken. Dort sind allerdings kostenpflichtige Parkplätze. Das Schulpersonal muss jedes Mal ein Ticket ziehen und genau überlegen, wie lange es den Parkplatz braucht.
Dieselbe Ausgangslage herrscht am Heinrich-Heine-Gymnasium. Schulleiter Kortmann kann verstehen, dass Kolleginnen und Kollegen Wege suchen, kostenpflichtige Parkplätze zu umgehen. An der Schule arbeiten nicht nur rund 65 Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch Studenten. Für diese sei es zu teuer, jedes Mal ein Parkticket zu ziehen. Zudem würde das Personal nicht immer zu denselben Zeiten arbeiten. „Es gibt unglaublich wenig Parkraum“, stöhnt Kortmann. „Ich stehe selbst manchmal auf der Straße.“ Anwohner würden genervt reagieren, das Thema sei in allen Gremien bekannt und auch von der Schule deutlich vertreten worden.
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Gewerkschaft fordern Job-Ticket für Lehrkräfte
Der Ortsverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte zuletzt von der Stadt gefordert, die Möglichkeit von Job-Tickets nach dem Beispiel von Düsseldorf zu schaffen. Es sei nicht zu akzeptieren, wenn Schulpersonal als große Gruppe des öffentlichen Dienstes weiterhin außen vor bleibe. Sollte die Stadt aus rechtlichen Gründen nicht die Chance sehen, ein Job-Ticket einzurichten, erwartet der Verband eine Initiative bei der Landesregierung.
Auch der besorgte Vater erwartet, dass gehandelt wird. Bisher sei nichts unternommen worden. „Ich finde, da muss man was tun.“ Jetzt stehen Poller an der Zufahrt. Doch das Parkplatz-Problem ist dadurch nicht gelöst.