Oberhausen. Der Oberhausener Energieversorger hat die Preise für Strom und Gas erneut erhöht. Jetzt gibt es neuen Ärger: Briefe wurden doppelt verschickt.
Der Ärger bei Thomas Brüwer ist groß. Wie so viele Oberhausener Kunden des Energieversorgers EVO muss er die Preiserhöhungen für Strom und Gas schlucken. Was ihn aber den Kopf schütteln lässt: Ausgerechnet in der Energiekrise, in der Bürgerinnen und Bürger zum Sparen aufgerufen werden, verschickt die EVO offenbar Briefe doppelt.
Vor etwa sechs Wochen erhielt der Oberhausener ein Informationsschreiben, das über Einsparpotenziale bei Gas und Fernwärme aufklärt. Thomas Brüwer stutzte: In seinem Briefkasten lag derselbe Brief noch einmal. Er hörte sich in seinem Bekanntenkreis um: Auch andere EVO-Kundinnen und Kunden haben den Brief demnach zweimal bekommen. Thomas Brüwer beschwerte sich daraufhin bei dem Unternehmen, bekam allerdings bis heute keine Antwort.
EVO verschickt Brief doppelt: Das ist der Grund
Die Wut auf den Energieversorger EVO ist in den sozialen Medien gerade ebenfalls groß. Vergangene Woche kündigte die EVO für mehr als 100.000 Haushalte weitere Erhöhungen ab dem kommenden Jahr an. Der Patzer mit den doppelten Briefen kommt da zur Unzeit.
Auf Nachfrage erklärt der Energieversorger: Ja, das Informationsschreiben wurde doppelt versandt, allerdings nur an einen Teil der Kunden. Mit dem Brief habe die EVO einer Bundesverordnung Rechnung getragen, die an Bürgerinnen und Bürger appelliert, Gas und Fernwärme zu sparen. Deshalb sei ein Brief erstellt worden, der Endkundinnen und -kunden über ihren Verbrauch sowie Einsparpotenziale informiert. „Im Rahmen der Erstellung dieses Kundenanschreibens ist ein Fehler aufgetreten. Die erste Erzeugung des Anschreibens enthielt auch die Stromkosten“, teilt die Unternehmenskommunikation mit. Ein Teil der Kundinnen und Kunden habe deshalb die doppelte Ausführung erhalten.
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EVO schweigt zu finanziellem Schaden
Was hat der Fehler wohl gekostet? Thomas Brüwer rechnet mit einem erheblichen finanziellen Schaden für die EVO. Der Energieversorger nennt keine Zahlen, da er die „vertraglich vereinbarten Sonderkonditionen mit unseren Dienstleistern nicht offen“ lege. Die Schätzung von Thomas Brüwer (100.000 Euro) treffe allerdings „keinesfalls“ zu. Auch würden die Kosten für die doppelten Briefe „selbstverständlich nicht auf die Energiepreise umgelegt“.
Dass der Oberhausener keine Antwort erhalten hat, sei dem Unternehmen „mehr als unangenehm“. Aktuell sei das Aufkommen an schriftlichen Anfragen durch die Preisanpassungen sehr hoch. „Wir bedauern es sehr, dass die Bearbeitung sich teilweise stark verzögert, wie auch in diesem Fall.“
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