Oberhausen. Zum wiederholten Mal kündigt die EVO eine Preiserhöhung an. Sie greift im Januar. Kunden mit auslaufender Preisgarantie trifft es besonders hart.

Der Oberhausener Energieversorger EVO hatte es bereits durchklingen lassen – und dennoch dürfte es erneut eine Hiobsbotschaft für Oberhausener Strom- und Gaskunden sein: Die ohnehin historisch hohen Energiepreise verteuern sich noch einmal. Mehr als 100.000 Haushalte sind ab Januar betroffen.

Die Preise klettern unaufhörlich, die Begründung der EVO lautet immer gleich: „die weiterhin angespannte Lage auf den Energiemärkten“. Vor allem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine erschüttert die Weltmärkte.

Besonders hart trifft es in der aktuellen Preisrunde Kunden mit zum Ende dieses Jahres auslaufender Preisgarantie. Für sie steigt der Grundpreis um knapp 30 Euro, der Arbeitspreis – also die Kosten für den tatsächlich verbrauchten Strom – um bis zu 13,6 Cent pro Kilowattstunde. Für den Durchschnittskunden mit einem Stromverbrauch von rund 2700 Kilowattstunden im Jahr macht das ein Plus von rund 400 Euro im Jahr.

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In der Grundversorgung steigt der Preis dagegen „nur“ um 2,6 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings haben diese Kunden den großen Preisschock bereits hinter sich: Erhöhungen im zweistelligen Cent-Bereich gab es für sie bereits in den vergangenen Monaten. In der Grundversorgung und bei Sonderverträgen steigt der Kilowatt-Stundenpreis damit auf fast 41 Cent, der Durchschnittskunde zahlt dadurch noch einmal rund 70 Euro mehr – im Vergleich zu den eh schon im Oktober gestiegenen Preisen. Zur Erinnerung: Vor der Erhöhung im Oktober zahlten Kunden im selben Tarif noch 26,88 Cent je Kilowattstunde.

Manche Gaskunden zahlen 107 Prozent mehr als bislang

Stark betroffen sind zudem Gaskunden, deren Vereinbarungen mit der EVO zum Jahresende auslaufen. Für sie steigen die Arbeitspreise rasant. Sieben Cent pro Kilowattstunde bedeuten für einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 14.625 Kilowattstunden eine Mehrbelastung von über 1000 Euro im Jahr. Das ist ein Plus von 107 Prozent. Da fällt es nicht sonderlich ins Gewicht, dass der Grundpreis um knapp 16 Euro im Jahr sinkt.

Die vom Staat beschlossenen Hilfe für Gas- und Stromkunden gelten derweil selbstverständlich auch für EVO-Kunden. Der Versorger gibt die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent an die Kunden weiter. Im Dezember übernimmt der Staat zudem die Abschläge für Gas und Wärme für Privatkunden, kleine und mittlere Unternehmen. Konkret heißt das: Die EVO zieht die Lastschriften nicht vom Konto ab. Kunden, die bar einzahlen oder ihre Rechnungen überweisen, werden gebeten, die Dezember-Zahlung auszusetzen. Nähere Infos: evo-energie.de/energiepreise