Oberhausen. Die Berufsausbildung sei ein wichtiger Schutz vor Niedriglöhnen, sagt die Gewerkschaft NGG. Sie fordert, die Ausbildung müsse attraktiver werden.

Durchschnittlich 3285 Euro pro Monat bekommen Beschäftigte im Gastgewerbe und der Lebensmittelbranche – wenn sie eine Ausbildung abgeschlossen haben. Hilfskräfte mit einem Ganztagsjob kommen dagegen auf ein Monatseinkommen von lediglich 2452 Euro. Das sind rund 830 Euro weniger, berichtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf eine Statistik der Arbeitsagentur.

„Die große Einkommenskluft zeigt, dass die Berufsausbildung ein wichtiger Schutz vor Niedriglöhnen ist“, sagt Martin Mura, Geschäftsführer der NGG-Region Ruhrgebiet. „Außerdem rufen Firmen aus fast allen Branchen derzeit nach Fachkräften – insbesondere im Gastgewerbe, in der Ernährungsindustrie und im Lebensmittelhandwerk.“ Jetzt komme es darauf an, dass die Betriebe mehr als bisher in die Ausbildung investierten und damit in die eigenen Fachleute von morgen.

Ausbildung muss attraktiver werden

Die Bedingungen für den Nachwuchs müssten allerdings attraktiver werden, fordert die Gewerkschaft. „In Hotels, Restaurants, Bäckereien und Metzgereien brechen noch immer zu viele Azubis ihre Lehre ab. Oft aus Frust über lange Arbeitszeiten, fehlende Ausbilder oder fachfremde Arbeiten“, berichtet Mura. So gaben im aktuellen DGB-Ausbildungsreport 48 Prozent der angehenden Hotelfachleute und 46 Prozent der Azubis in der Küche an, regelmäßig Überstunden machen zu müssen – ein Spitzenwert.

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Zugleich appelliert der Gewerkschafter an Jugendliche und junge Erwachsene in Oberhausen, sich nicht mit „schnellem Geld“ für Hilfsjobs locken zu lassen. „Beschäftigte ohne Lehre haben langfristig klar das Nachsehen. Sie verdienen weniger und können sich beruflich kaum weiterentwickeln“, macht Mura deutlich.

Infos rund um Ausbildungsberufe, Bezahlung und Karrierechancen finden Interessierte bei der „Azubi-Börse“ der Arbeitsagentur im Netz: www.berufenet.arbeitsagentur.de.