Oberhausen. Nach dem Aus für das Lokal Valdani füllen sich die Räume wieder mit Leben. Eine junge Gründerin aus Alstaden erfüllt sich einen Traum.

Das Gedächtnis von Katharina Harten saugt Eindrücke auf wie ein Schwamm. Die Alstadenerin reist leidenschaftlich gerne. „Und bei Cafés, egal wo sie sich befinden, schaue ich genauer hin!“ Am Montag (26. September) eröffnet die junge Frau an der Goebenstraße 75 ihr erstes eigenes Lokal. Auf knapp 60 Quadratmetern hat sie gesammelte Anregungen ihrer Reisen mit einem ganz eigenen Stil verheiratet. Mit „Fave - Coffee & more“ verwirklicht sie sich einen Traum.

Mit 28 Jahren hat sich Harten für die Selbstständigkeit entschieden, zuvor im Marketing bei einer Messebaufirma und bei einem Gesundheitsunternehmen gearbeitet. Ein mutiger Schritt - gerade nach der für die Gastronomie sehr belastenden Corona-Krise und der aktuell hohen Teuerung. Doch es ist für die junge Frau eine Zeit, etwas zu wagen.

Früher Valdani - heute ein neues Café mit Charme und Stil

Ihre Tagesgastromie vereint Kaffee-Spezialitäten, frische Getränke, kleinere Frühstücksspeisen, Leckeres fürs Mittagessen mit besonderen Süßwaren. Zunächst öffnet Katharina Harten von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr. Die Neu-Unternehmerin möchte mit ihrem noch kleinen Team Schritt für Schritt starten. „In der Innenstadt arbeiten viele Menschen. Es gibt einige Ärztehäuser. Darum eröffne ich hier.“

An der Goebenstraße tritt ihr „Fave“ die Nachfolge des italienischen Spezialitäten-Lokals „Valdani“ an, das immerhin zehn Jahre in den Räumen heimisch war - dann aber Anfang des Jahres den Abschied ankündigte. „Ich hatte davon in der Zeitung gelesen“, sagt die Gastgeberin. Viele Ladenlokale habe sie sich angeschaut. „Doch hier ist es perfekt.“

Der Raum ist in schicker heller Farbe gestaltet, es dominieren weiße Akzente. Freistehende Buchstaben an der Wand formen die Getränke- und Speisekarte. Die Konstruktion ist ihr ganzer Stolz. Die Typografie hat sie extra in den USA bestellt.

Es stehen 25 Sitz- und Stehplätze bereit. Speisen und Getränke gibt es auch zum Mitnehmen. Noch ist die Speisekarte schmal, unterscheidet sich aber von normalen Cafés. Katharina Harten serviert saisonal belegtes Sauerteigbrot und Salat-Bowles. Dazu: Hausgemachten Eistee. Es gibt auch vegane und vegetarische Gerichte. Laktosefreie Milch.

Café Fave bietet Salate, Sauerteigbrot und Rohkostkuchen

Preislich möchte sich die Gastronomin an vergleichbaren Lokalen orientieren. Da es sich um hochwertige Zutaten handele, könne es aber keine Discount-Preise geben. Eine Salat-Schüssel kostet 8,50 Euro. „Eine frische Portion, von der man auch satt wird.“ Der Espresso kostet 2,20 Euro. Der Cappuccino einen Euro mehr.

Und: Als besondere Speise bietet das „Fave“ sogenante Raw Cakes an. Dabei handelt es sich um eine Art Rohkostkuchen, der nicht gebacken wird, dafür mehr Vitamine, gesunde Fette, keine überzuckerten Inhaltsstoffe enthalte - und trotzdem fruchtig lecker schmecken soll.

In den Regalen stehen Fotos von den Reisen der Gastgeberin. Man sieht in der Dekoration ein wenig New York. Etwas London. Und spürt doch ganz viel Unternehmergeist aus Alstaden.

>>> Fave: Schritt für Schritt zu weiteren Zielen

Gründerin Katharina Harten möchte ihr „Fave - Coffee & more“ mit Bedacht ausbauen. So ist es das Ziel der Alstadenerin, künftig auch an Samstagen zu öffnen - eventuell später auch am Sonntag.

Einen Lieferservice kann sich die Gastronomin in Zukunft ebenfalls vorstellen. Der Name „Fave“ leitet sich vom englischen „Favorite“ ab. Das Café möchte die Betreiberin zu einer Lieblingslokalität für treue Kunden ausbauen.