Oberhausen. Zwei Notfallseelsorger haben an der Kapellenstraße wichtige Hilfe geleistet, als Passanten eine tote Frau in einem geparkten Auto entdeckten.
Im traurigen Fall der in einem geparkten Auto an der Kapellenstraße tot aufgefundenen Frau hat am Freitag die Obduktion der Leiche stattgefunden. Sie ergab keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, also auf ein Tötungsdelikt.
Unterdessen ist anhand dieses Falls die wichtige Arbeit der Oberhausener Notfallseelsorge ins Blickfeld gerückt. Johannes Schoenen, Koordinator der ökumenischen Notfallseelsorge Oberhausen, war in der Nacht zum Donnerstag mehrere Stunden mit einem Kollegen vor Ort präsent. Vier Fußgänger hatten die tote Frau in dem geparkten Auto entdeckt und die Polizei alarmiert. Rettungskräfte verständigten wiederum die Leitstelle der Feuerwehr, dass in diesem Fall eine Betreuung der Passanten durch professionell geschulte Notfallseelsorger angemessen ist.
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Johannes Schoenen (60) und ein Kollege hatten Bereitschaft, erhielten also mitten in der Nacht einen Anruf der Feuerwehr-Leitstelle und rückten zur Kapellenstraße in Osterfeld aus, wo sie auf die vier Zeugen trafen, die kurz zuvor so Schreckliches und Schockierendes hatten erleben müssen. „In so einem Augenblick ist es wichtig, einfach da zu sein und zuzuhören, was die Menschen bewegt“, erläutert Johannes Schoenen, der im Hauptberuf Krankenhausseelsorger am Ameos Klinikum St. Clemens Sterkrade ist.
Miteinander reden, miteinander schweigen
Die beiden Notfallseelsorger zogen sich mit den Zeugen etwas vom Einsatzgeschehen an der Kapellenstraße zurück, gingen ein kleines Stück in den Volksgarten hinein und setzen sich mit ihnen auf eine Bank, um miteinander zu sprechen, ja auch um miteinander zu schweigen, um diese schweren nächtlichen Stunden gemeinsam zu verarbeiten.
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Bis gegen 7 Uhr früh waren die beiden Notfallseelsorger vor Ort. „Wir sind in so einem Augenblick der Baum, an den sich die Menschen anlehnen können“, sagt Johannes Schoenen, der darauf hinweist, dass die Notfallseelsorge 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für den Fall der Fälle bereitsteht. Es gibt dafür einen Dienstplan und drei Koordinatoren.
Alle 20 ehrenamtlichen Notfallseelsorger und -seelsorgerinnen haben eine fundierte Ausbildung. Sie sind psychologisch geschult und verfügen über das nötige Feingefühl, sich im entscheidenden Augenblick selbst zurückzunehmen und Beistand zu leisten.
Beim schweren Unfall auf der ÖPNV-Trasse in Oberhausen vor einigen Wochen waren zum Beispiel sechs Notfallseelsorger vor Ort, um die Passagiere zu betreuen. Auch dort ging es um schnelle Hilfe, um passende Gesprächsangebote kurz nach einem für viele Beteiligte schockierenden Geschehen.