Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen ist heiß auf den Viertliga-Saisonstart gegen Alemannia Aachen. Vorbereitungen im Stadion Niederrhein laufen. Vieles ist neu.
Der Wassersprinkler dreht im Stadion Niederrhein seine Runden. Die Hitze zaubert Schweißperlen auf die Stirn von Helfern, die noch überall angeregt werkeln. Bei Rot-Weiß Oberhausen laufen die letzten Handgriffe für den Regionalliga-Start gegen Alemannia Aachen (Freitag, 22. Juli, Anstoß: 19.30 Uhr).
Bei Orga-Leiter Jörg Groth in der benachbarten Geschäftsstelle dreht sich der Ventilator in einer Tour. „Hitzefrei gibt es nicht“, sagt er mit Blick auf seinen Aufgabenzettel. Am Freitag wollen die Kleeblätter mit einer frisch formierten Mannschaften in der Viertliga-Saison oben angreifen. Dafür muss auch hinter der Kulissen alles stimmen.
„Die Fans sind heiß auf den Start“, sagt Groth und meint nicht das kletternde Thermometer. Der Ticket-Vorverkauf läuft bislang gut. 1400 im Vorfeld abgesetzte Dauerkarten gab es schon lange nicht mehr. Es sind fast doppelt so viele wie in der Vorsaison. Eine Rabatt-Staffelung beim Vorverkaufsstart hat Früchte getragen.
Auch das Interesse am Traditionsduell gegen die Alemannia sei groß. Wenn das Wetter mitspielt, sollen 4000 bis 5000 Fans den Regionalliga-Auftakt verfolgen.
RWO gegen Aachen: Starke Zahlen beim Dauerkarten-Vorverkauf
Dafür schwitzt RWO-Platzwart Matthias Röhrich gerade im Stadion, das noch an eine kleine Baustelle erinnert. „Es gibt immer etwas zu tun. Bis zum Freitagmittag werden wir hier anpacken.“ Röhrich richtet die Werbebanden aus. Und kümmert sich darum, dass die neuen Toilettentüren am richtigen Ort montiert werden.
Was ist seine größte Aufgabe bei einem Saisonstart? „Das Unkraut!“ Das wuchert nach langer Spielpause an allen Stadionecken. Bis Freitag rattern Freischneider und Bürstenmaschine. Selbst Spinnweben fegt er weg. Der Mann für alle Fälle hat alles im Blick.
Auf dem Platz verfolgt Röhrich den zischenden Wassersprinkler und schaut noch einmal auf die Grasnarbe, auch wenn für die Stadion-Platzgüte die städtischen Servicebetriebe Oberhausen (SBO) verantwortlich sind. Die Bewässerung funktioniert automatisch per Zeitschaltuhr.
In der Spielerkabine hängen schon die Fußballschuhe an den Haken. „Die Jungs werden oben mitspielen“, sagt der Platzwart voraus. Über den von Rot-Weiss Essen nach Oberhausen zurückgekehrten Torwart Daniel Davari freut er sich am meisten. „Klar kennen ich die Jungs. Wenn etwas kaputt ist, bin ich da.“
RWO gegen Aachen: Sommers erkennt viele jüngere Fans
Auf der Geschäftsstelle tagt unterdessen die „Arbeitsgruppe Sport und Sicherheit“, bei der sich Ordnungsamt, Verein und Polizei für die Saison abstimmen. Jörg Groth telefoniert schon wieder im Büro, um zwei Kindermannschaften zu organisieren, die als Einlaufkids dabei sind.
RWO-Präsident Hajo Sommers wechselt im leicht aufgeknöpften Sommerhemd zwischen Spielstätte und Geschäftsstelle hin und her. „Die Interesse in der Stadt am Saisonstart kann man spüren. Viele jüngere Fans sind bei uns hinzugekommen. Man merkt, dass sich etwas bewegt.“
Kurios: Zum Auftakt werden zwei, eigentlich sogar drei Stadionsprecher zu hören sein. Oliver Stietzel und das Duo Finn & Aale wechseln sich gegen Aachen pro Halbzeit ab. Auch nicht alltäglich: Letztere Sprecher versuchen sich sonst auch als Popschlager-Duo. Welche Stimme in der weiteren Saison die RWO-Tore ansagt, ist aber noch offen.
Entscheidend ist bekanntlich nicht nur das Geschehen auf dem Platz, sondern auch der Inhalt der Bierbecher. Hier heißt es: „König Pilsener“ bleibt im Fass. Vier Euro kostet der 0,4-Liter Becher. Zwar 50 Cent mehr als in der Vorsaison - aber es bleibt im Rahmen. Zum Vergleich: Bei Musik-Konzerten kostet der halbe Liter mittlerweile meist sechs Euro.
RWO gegen Aachen: Bierpreis leicht erhöht, neues Jugendticket
Die Einzelticketpreise bleiben unverändert. Zwölf Euro legt zum Beispiel ein Vollzahler für einen Stehplatz hin. Einzig auf der Haupttribüne kostet das Solo-Ticket (24 statt 22 Euro) mehr als zuletzt.
Hellhörig dürften junge RWO-Fans werden. „Wir führen ein neues Jugendticket ein“, verrät Groth. Personen bis 16 Jahren können für fünf Euro aus den heimischen Tribünen-Bereichen auswählen - sie dürfen auch auf die Haupttribüne. Ein unschlagbarer Preis.
Auch im Internet wollen die Kleeblätter aufblühen. Der neue Medienbeauftragte Felix Margolf kümmert sich mit Kollegin Alina Ratzlaff um die Plattformen Facebook, Instagram und Twitter. „Die Fans erhalten dort nach den Partien kurze Spieler-Interviews.“
Die Internet-Übertragungen der Regionalliga-Partien obliegen allerdings nun dem Westdeutschen Fußballverband. Alle Live-Partien laufen exklusiv bei „Sporttotal.tv“ - auch die von RWO.
Allerdings soll es bei den Oberhausener Heimspielen weiterhin die bisher gewohnte Qualität mit mehreren Kameras geben. Der Zugangspreis fürs Streaming beträgt zehn Euro pro Partie. Das Eröffnungsspiel RWO gegen Alemannia Aachen wird am Freitag ausnahmsweise kostenlos übertragen.
Aber klar: Schöner - und da sind sich alle noch werkelnden Oberhausener einig - ist die Atmosphäre natürlich live im Stadion Niederrhein.
>>> Pendelbusse fahren bis zum Stadion Niederrhein
Für die Anreise zum Stadion Niederrhein empfehlen die Kleeblätter Bus und Bahn. Mit den im Vorverkauf erworbenen Eintrittskarten können Fans weiterhin kostenlos zu den RWO-Heimspiel fahren.
Auch die Pendelbusse der Stadtwerke Oberhausen (Stoag) fahren von Oberhausen Hauptbahnhof, Sterkrader Bahnhof und Olga-Park zur Spielstätte an der Lindnerstraße - und wieder zurück.