Oberhausen. Der Oberhausener Olga-Park rüstet sich für die Rückkehr von Techno, Trance und House. Neben Will Sparks reisen 349 weitere DJs zu „Ruhr in Love“.

Sie wollten schrauben. Sie haben probiert. Sie mussten absagen. Das Elektro-Großfestival „Ruhr in Love“ hatte während der Corona-Lockdowns keine Chance. Nach zwei Jahren ist im Oberhausener Olga-Park nun aber Schluss mit der Ruhephase. Am Samstag, 2. Juli, geht es hier zwischen 12 und 22 Uhr wieder üppig zur Sache.

„Der Nachholbedarf ist groß, die Vorfreude noch größer“, sind sich die Veranstalter von I-Motion sicher. Und so sollen wieder 35.000 Fans beim etablierten Genre-Mix aus Techno, House, Trance, EDM und Hardcore den Beat spüren. Immerhin zehn Stunden Programm reihen sich auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau aneinander.

Ruhr in Love: Will Sparks, OBS und Da Hool auf der Hauptbühne

Beim Line-up stellen sich die Macher etwas schmaler auf. Statt sonst 40 Tanzflächen gibt es dieses Jahr 35. Statt 400 Discjockeys sind diesmal 350 mit dabei. Bei der Masse an Programm kann von einem Mini-Festival aber trotzdem keine Rede sein.

Schließlich bezeichnet I-Motion „Ruhr in Love“ seit Beginn als „Familienfest der elektronischen Musik“. Das liegt daran, dass unterschiedlichste Elektro-Untergattungen zeitgleich, direkt nebeneinander vertreten sind. Auch die hohe Anzahl an Platten- und Sounddateien-Auflegern sorgt in der Szene für eher heimelige Gefühle.

Die ganz großen DJ-Kracher passen deshalb flächendeckend gar nicht ins Konzept. Trotzdem sind immer wieder erlesene Namen dabei. Der Australier Will Sparks führt bei „Ruhr in Love 2022“ die Hauptbühne (Center-Stage) an. Dort spielen zusätzlich mit OBS (Ostblockschlmpen), AKA AKA, Mausio, YouNotUs, Da Hool und Sebastian Gnewkow ebenfalls keine Anfänger.

Ruhr in Love: Nostalgie mit DJ-Ikonen Quicksilver und Moguai

Die gleichzeitig im Olga-Park beschallenden Freiluft-Tanzflächen werden meist von Clubs und Musik-Produzenten betreut - und mit Szene-Kennern bestückt. Darunter befindet sich auch CNCPT aus Frankfurt am Main, die immerhin Kaspar, Kerstin Eden, LEVT, Pappenheimer und Sebastian Groth im Angebot haben.

Dass Künstlernamen viel Raum für ulkige Wortspiele und schräge Buchstabensuppen bieten, lässt sich auch die Elektro-Szene nicht nehmen. Acoustic Armageddon, Herr von Spacken, DIA-Plattenpussys und Vinylsurfer sind in der Osterfelder Grünananlage auf jeden Fall am Start.

Wer an die guten alten Elektro-Tage denkt, als das breit gefächerte Genre noch überall nur Techno hieß, wird beim Sezieren des Line-ups ebenfalls fündig. Neben DJ Quicksilver („I have a Dream“) folgt mit Moguai („Hold on“) aus Recklinghausen ein Kandidat für waschechte Heimspiel-Gefühle.

Ruhr in Love: Zuletzt feierten 36.000 Fans im Olga-Park

Auch wenn die Fans aus ganz Deutschland anreisen, rückt bei „Ruhr in Love“ vor allem das Revier zusammen. In vielen Tanzclubs gibt es nach dem Festival passende Aftershow-Partys, darunter befindet sich die Turbinenhalle und der benachbarte Club Schallwerk.

Bei der letzten Ausgabe von „Ruhr in Love“ im Juli 2019 pilgerten immerhin 36.000 Fans in den Olga-Park.

>>> Ruhr in Love: Polizei kontrolliert am Eingang auf Drogen

Am Eingang zum Olga-Park an der Vestischen Straße führt die Polizei gemeinsam mit der Ordnungsbehörde in der Regel Stichproben durch, ob Festival-Besucher illegale Drogen mit sich führen. 2019 wurden 400 Fans von „Ruhr in Love“ mit solchen Substanzen erwischt.

Der Vorverkauf für das Elektro-Festival am Samstag, 2. Juli, läuft bereits. Bislang gab es 17 jährlich stattfindende Feten-Ausgaben, 16 davon im Olga-Park in Oberhausen-Osterfeld. Die Premiere gab es im Nordsternpark in Gelsenkirchen. Die Tickets kosten 35 Euro plus Gebühren im Vorverkauf auf www.ruhr-in-love.de. An der Tageskasse kosten Karten später 45 Euro.