Oberhausen. Sarah Borkowski weckt bei Radio Oberhausen ab 6 Uhr die Stadt auf. Wie bei der Moderatorin der Tag beginnt und welche Marotten sie gerne pflegt.

Wenn bei Otto-Normal-Arbeitsnehmern der Wecker klingelt, steht Sarah Borkowski schon mitten im Beruf. Um sechs Uhr geht sie bei Radio Oberhausen auf Sendung. Ihre Stimme ist bei vielen Oberhausenerinnen und Oberhausenern ab sechs Uhr das erste, was sie am Morgen hören - dem Radio-Wecker sei dank!

„Oberhausen habe ich tatsächlich durch das Radio kennengelernt“, sagt die 35-Jährige. Geboren wurde sie im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Im wunderschönen Herdecke." Sie studierte in Bochum Linguistik, arbeitete beim Lokalradio in Unna, absolvierte ihr Volontariat. Sie landet schließlich fest beim Privatsender Radio Oberhausen - und sucht sich in der Stadt eine Wohnung.

Mit 14 Jahren zur Konfirmation: Zum ersten Mal am Mikrofon

Wie fängt ihre Radio-Begeisterung an? Mit 14 Jahren, bei ihrer Konfirmation, tritt sie in der Kirche zum ersten Mal in der Öffentlichkeit an ein Mikrofon. „Meine Tante kam hinterher zu mir und sagte: Das hört sich gar nicht schlecht an.“ Ihre Mutter ergänzt: „Sarah, du redest von morgens bis abends - mach’ doch was beim Radio!“ Der Urknall!

Nach dem Bachelor-Abschluss trifft sie eine Weichen-Entscheidung: Logopädin oder Radio-Journalistin? Wie es ausgeht, ist bekannt. Heute sagt sie ohne Reue: „Ich bin über die Entscheidung sehr glücklich. Denn ich liebe meinen Job!“

Ist sie von Natur aus eine Frühaufsteherin? „Ich würde freiwillig nicht um drei Uhr nachts aufstehen“, sagt Sarah Borkowski - und muss schmunzeln. „Aber ich habe kein Problem damit.“ Wenn der Wecker klingelt, sei sie sofort wach. „Und ich habe keine schlechte Laune dabei“, ergänzt sie - und lacht nun beweiskräftig.

Auch wenn um drei Uhr der Wecker klingelt - keine Tasse Kaffee

Die spannendste Frage: Wie viel Kaffee verzehrt eine Moderatorin im Frühprogramm? Die Antwort: Keine einzige - weder zuhause noch im Sender. „Das geschieht zum Schutz aller Menschen um mich herum“, sagt Sarah Borkowski ironisch.

Am „Tag des Kaffees“ habe sie von Berufswegen mal gekostet. „Ich habe noch abends relativ schnell und viel geredet - noch mehr als sonst.“ Der Kaffee verwandele sie in einen Flummi. „Tee ist viel besser für mich!“

Einen Teil der Sendung bereitet Sarah Borkowski am Vortag vor, den zweiten Teil kurz bevor das Mikrofon freigeschaltet wird. Was ist passiert in der Welt? Welche Nachrichten-Lage bietet der Tag? Was ist für Oberhausen wichtig? So sortiert sie, aus Musik-Moderationen und Inhalten, die vierstündige Radio-Sendung. Meistens geht es damit um vier Uhr morgens los.

Die Nachrichten vor der Haustür interessieren die Radio-Journalistin als Privatmensch genauso wie die große Weltlage. „Gerade, wenn sie einen persönlichen Bezug zu mir haben.“ Relevanz und das Gefühl dahinter sind ihr wichtig.

Wie schaltet eine Moderatorin ab? Durch Spaziergänge und Tanzen

Was hat Sarah Borkowski als Neuling in Oberhausen am meisten gefallen? „Ich mag den Schlag an Menschen.“ Selbst wenn einer mal etwas anders sehe. „Ich liebe das Ruhrgebiet. Es ist hier so wunderbar grün.“

Zuletzt stand sie wieder auf dem Gasometer und hat über die grüne Kulisse gestaunt. Wenn es darum geht, abzuschalten, geht sie am Rhein-Herne-Kanal spazieren. Mehr Revier-Romanik geht nicht!

Zum Ausgleich tanzt die Radio-Journalistin leidenschaftlich. „Gerne auch mal in meiner Wohnung - oder hinter meinem Moderations-Pult.“ Bescheiden gibt sie sich, wenn sie ihr Gesicht für Radio-Werbekampagnen auf Bussen und auf LED-Leinwänden sieht. „Autogrammwünsche gab es deswegen bisher noch nicht.“

An ihre allererste Sendung erinnert sich die Frühaufsteherin genau. „Ich bin eher der Panikmensch“, sagt sie über die Sarah von damals. Wenn man einmal vom Fünf-Meter-Turm gesprungen ist, fällt es die nächste Male aber leichter. 

Moderation und Technik muss sie im Studio in Einklang bringen. „Pannen sind unangenehm, wenn man nicht weiß, was los ist.“ Wenn man eine Lösung suche und parallel weiterreden müsse, werde es schwierig. Bis jetzt, sie klopft lange auf den Holztisch, sei aber noch nichts Nennenswertes passiert.

>>> Radio Oberhausen am Morgen mit starken Hörerzahlen

Der Privatsender Radio Oberhausen vermeldete im März 2022 große Erfolge bei der erzielten Hörer-Reichweite. Bis zu 44.000 Bürgerinnen und Bürger hören an einem Tag mindestens einmal ins Radio-Programm hinein.

Als Zugpferd gilt dabei - wie beim Radio üblich - das Morgenprogramm. Die Radio-Sendung „Radio Oberhausen am Morgen“ wird von Sarah Borkowski moderiert und geht werktags von 6 bis 10 Uhr über den Sender.