Oberhausen. Im Oberhausener Norden sind weit über 1000 ArbeitsplMätze in der Logistikbranche entstanden. Jetzt sind die Flächen komplett vermietet.
Dass die Pandemie die Logistikbranche beflügelt, weil immer mehr Menschen online Waren einkaufen und somit immer mehr Lieferungen abgewickelt werden müssen, zeigt sich im Oberhausener Norden. Östlich der Autobahn A3 kurz vor dem großen Autobahnkreuz sind die Zentrallager für Edeka Rhein-Ruhr und Picnic entstanden; westlich der Autobahn im Norden des Lagers für Lekkerland-Süßigkeiten sind nun alle Logistikflächen des britischen Gewerbeimmobilien-Entwicklers Segro vermietet – und das noch vor der endgültigen Fertigstellung des letzten dritten Bauabschnitts.
Im „Segro Logistics Park Oberhausen“ mit 14 Halleneinheiten gingen die letzten 50.000 von insgesamt 119.000 Quadratmetern Hallenflächen an den weltweit tätigen Logistikdienstleister ITG. Darauf sollen 220 Arbeitsplätze entstehen, der Einzug ist bereits im September 2022 anvisiert. Das Unternehmen ITG nutzt seit 2020 auf dem Gelände ohnehin 29.000 Quadratmeter. Als erster Logistiker auf das Segro-Areal ist der französische Dienstleister Geodis im Jahre 2019 gezogen – und belegt 40.000 Quadratmeter mit bis zu 500 Arbeitsplätzen.
2017 verkaufte Thyssenkrupp das 25 Hektar große Gelände in Oberhausen-Holten
Ursprünglich wollte Thyssenkrupp als Eigentümer des 25 Hektar großen Geländes auf dem Waldteichgelände im Norden der Ruhrchemie ein Röhrenlager errichten. Als sich abzeichnete, dass Thyssenkrupp dieses Lager doch nicht benötigt, verkaufte der Essener Stahl- und Technologiekonzern das Areal im Oktober 2017 an den Immobilien-Entwickler Segro.
Trotz zunehmender Bedenken von Lokalpolitikern im Oberhausener Stadtrat („Opfert Oberhausen zu viele Flächen für Logistiker?“) hat die Stadtspitze um Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) die verstärkte Ansiedlung von Unternehmen dieser Boom-Branche stets begrüßt – wegen der Vielzahl an neuen Arbeitsplätzen. Allein Edeka benötigt 1000 Beschäftigte in Oberhausen. „Der Logistik-Park von Segro wird mit seinen modernen Flächen den Wirtschaftsstandort Oberhausen weiter stärken. Dies verdeutlicht die Attraktivität der Stadt, die von der optimalen Verkehrsanbindung und den kurzen Wegen profitiert“, sagte damals Schranz.
Segro-Managerin Stefanie Vedder, Associate Director Development Logistics, lobt den Standort Oberhausen in ihrer heutigen Bilanz. „Die frühe Vollvermietung unserer spekulativ entwickelten Flächen zeigt die starke Nachfrage nach modernen und nachhaltigen Logistikflächen an unserem hervorragend angebunden Standort in Oberhausen.“ ITG wickelt in den Hallen vor allem die Lieferung von Textilien und Lifestyle-Produkten ab, ein Schwerpunkt ist die textile Aufbereitung.
Segro weist daraufhin, dass auf der kompletten Dachfläche eine Photovoltaik-Anlage installiert wird, deren Strom von ITG genutzt werden wird. Dadurch werde der Betrieb der Halle klimapositiv.