Oberhausen. . Der boomende Online-Handel macht es möglich: In der Nähe von Oxea werden Waren für Internet-Kunden gepackt – ein Service im Auftrag von Amazon?
Waren im Internet schnell kaufen, bequem in die Wohnung liefern lassen und dann die Produkte zügig ausprobieren – der mit zweistelligen Prozentsätzen Jahr für Jahr stark wachsende Online-Handel schafft nun auch in Oberhausen neue Arbeitsplätze.
Der französische Logistikunternehmer Geodis wird nach eigener Auskunft in einem 40.000-Quadratmeter-Gebäude nördlich des Ruhrchemie-Areals bis zu 500 Beschäftigte einsetzen. In dem fast sechs Fußballfelder umfassenden Komplex sollen Arbeitnehmer Waren einlagern, umpacken und für den direkten Abtransport an Kunden neu sortieren. Diese Dienstleistung wickelt Geodis ab diesem Sommer für einen weltweit tätigen Online-Handels-Versender ab – den Namen wollen die Geodis-Vertreter nicht in den Mund nehmen, da dieser in Verträgen Stillschweigen vereinbart hat.
Oberhausen profitiert vom rasanten Wachstumskurs
Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass hier der US-Riese Amazon auf seinem rasanten Wachstumskurs auch in Oberhausen dafür sorgen will, per Internet gekaufte Waren schnell und kostengünstig an den Endverbraucher in der Region auszuliefern.
Drei neue Warenhallen, eine davon für Geodis, werden derzeit auf dem Waldteichgelände an der A3 vom britischen Industrie-Immobilienunternehmen Segro gebaut. Sie umfassen nur einen Teil des Geländes nördlich von Leckerland und westlich vom geplanten Edeka-Zentrallager Rhein-Ruhr.
Thyssen-Krupp hatte das gesamte 25 Hektar große Gebiet zwischen der A3 und der Bahnstraße in Holten an Segro im Herbst 2017 verkauft. Die Briten tauften das Gelände auf den Namen „Segro Logistics Park Oberhausen“ – und loben die direkte Nähe zum Autobahnkreuz A2/A3, zum Duisburger Hafen und zum Endpunkt der neuen geplanten China-Seidenstraße als „optimale Verkehrsanbindung“.
Insgesamt will Segro ihren Kunden hier 110.000 Quadratmeter vermietbare Lagerfläche bereitstellen. Nach eigenen Angaben will sie 14 Halleneinheiten bauen, von denen bisher vier vermietet sind, vor allem an Geodis. Segro sucht oft zuerst die Kunden, baut dann die Hallen – es geht aber an begehrten Standorten auch andersherum.
Hohe Zahl an Arbeitsplätzen gelobt
Oberbürgermeister Daniel Schranz lobt die hohe Zahl an Arbeitsplätzen, die alleine der Segro-Mieter Geodis im ersten 40.000-Quadratmeter-Hallenkomplex schaffen will. „Zuletzt war in Presseberichten von hundert Arbeitsplätzen die Rede. Wenn es in Wirklichkeit deutlich mehr werden sollen, freut uns das natürlich sehr.“
Skeptikern, die der Logistikbranche vorwerfen, auf großem Gelände nur relativ wenige einfache Jobs anzubieten, entgegnet Schranz dies: „Nach unseren Informationen geht es um IT-Arbeitsplätze, Positionen im mittleren Management, um kaufmännische Sachbearbeiter, aber auch um weniger komplexe Anforderungen bei Fahrer- und Lagerjobs. Für uns ist auf jeden Fall jede einzelne Stelle wichtig, wenn die Menschen davon auskömmlich leben können.“