OBERHAUSEN. . Der britische Industrie-Immobilienentwickler Segro kauft von Thyssen-Krupp eine riesige Gewerbefläche – und baut bis Ende 2018 erste Hallen.

  • Thyssen-Krupphatte über viele Jahre geplant, in Holten ein Lager für Röhren zu bauen
  • Doch nun ist das Nachbargelände der Chemiefabrik Oxea an Segro Immobilien verkauft
  • Der Industrie-Immobilienentwickler wirbt mit der Fläche nun auf der Expo in München

Die kleine Serie an guten wirtschaftlichen Nachrichten für Oberhausen setzt sich fort: Der britische Industrieimmobilien-Konzern Segro hat auf einen Schlag von Thyssen-Krupp das 21 Hektar große Waldteichgelände westlich der Autobahn A3 gekauft. Dort befindet sich bereits das Lekkerland-Süßigkeitenlager auf einem Segro-Grundstück am Rande der Weißensteinstraße/Im Waldteich.

Auf gleicher Höhe, aber östlich der A3 baut Edeka ab 2018 für 100 Millionen Euro ein Zentrallager für halb NRW. Zuvor hatte McFit angekündigt, für 50 Millionen Euro den weltgrößten Fitness-Tempel in Centro-Nähe zu errichten.

  
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Die Segro Germany GmbH präsentiert derzeit die Konzeption für das Waldteich-Gelände auf der Münchner Immobilien-Fachmesse Expo mit 1900 Ausstellern aus 35 Ländern. „Auf dem Gelände wird der neue Logistics Park Oberhausen mit rund 130 000 Quadratmetern Mietfläche entstehen“, verspricht Segro. Die Segro-Macher werben bei Investoren mit der guten Verkehrsanbindung des Geländes durch die Autobahnen A2 und A3 sowie die Nähe zum größten Binnenhafen Europas in Duisburg.

Bis Ende 2018 baut Segro schon ohne konkrete Mieter erste Logistik- und Gewerbehallen auf 20 000 Quadratmetern. Das sind zehn Prozent des Gesamtareals, das etwa 30 Fußballfelder groß ist. Die Einteilung des Grundstücks für Betriebe wird angesichts der Dimension nach Angaben von Segro großzügig sein. „Es wird eher großflächigere Flächen geben für Produktion oder Logistik“, schreibt Segro-Fachmann Wilhelm Mirow.

Neue Straße umso wichtiger

An der Stadtspitze verweist man darauf, dass der bei der Edeka-Ansiedlung vorgestellte Plan für eine neue Straße zur Autobahnzufahrt Holten nun umso wichtiger ist. OB Daniel Schranz sieht einen neuen Schub für die Stadt. „Ich freue mich, dass die Entwicklung dynamisch voranschreitet. Wenn Segro produzierendes Gewerbe im Blick behält, eröffnen sich dort neue Chancen für unseren Mittelstand.“

Thyssen-Krupp gibt an, es habe für das Waldteichgelände mehrere Interessenten gegeben. Man habe sich „als verantwortungsbewusstes Unternehmen“ nicht für den Meistbietenden entschieden, sondern in enger Abstimmung mit der Stadt für den Investor, der dort zukunftsträchtige Planungen vorgelegt habe. Über den Kaufpreis schweigen alle Beteiligten. Gemunkelt wird in der Branche von einer niedrigen zweistelligen Millionensumme.

Auch der Oberhausener Haushaltsdiscounter Kodi zeigte Interesse, man konnte sich aber nicht auf einen Kaufpreis einigen.

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Thyssen-Krupp hatte ursprünglich über viele Jahre geplant, für 60 Millionen Euro ein Lager für Röhren, Walz- und Edelstahl auf dem Waldteich-Gelände zu bauen. Schon für 2009 war die Umsetzung mit 400 Arbeitsplätzen angekündigt worden – dann kam die Finanzkrise.

Mitte 2015 begann Thyssen, das Areal für sein Logistikzentrum doch noch aufzubereiten. Dann zerschlugen sich die Pläne.