Oberhausen. Der Ukraine-Krieg wirkt sich massiv auf die Preise von Strom und Gas aus. Die Verbraucherzentrale rät, Stromfresser im Haus zu identifizieren.
Der Krieg in der Ukraine hat deutliche Auswirkungen auf die Preise von Gas und Strom. Das spüren alle Bürger - auch in Oberhausen. Die Verbraucherzentrale rät darum dazu, sich stärker mit dem persönlichen Verbrauch im Haushalt zu beschäftigen. Und gibt Tipps.
„Schon kleinere Anpassungen können Einfluss auf den Energieverbrauch nehmen”, erläutert Martina Zbick, Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW in Oberhausen. Denn es gibt mehr Stellschrauben als man vielleicht denkt, um Energie und damit auch Geld zu sparen.
Energie sparen: Gluckernde Heizungen entlüften
„Besondere Sparpotenziale liegen in der auf die Bewohner zugeschnittenen Zeitsteuerung der Heizanlage“, sagt Zbick. Meist könnten Absenkungszeiten programmiert werden. Eine der bekanntesten sei die Nachtabsenkung, durch eine Vorlauftemperatur der Heizanlage reduziert wird. Bei längerer Abwesenheit über den Tag mache die Tagesabsenkung Sinn.
Wenn die Heizung gluckert, sollte sie unbedingt entlüftet werden. Das Problem: „Die Heizanlage muss sonst mehr Energie aufbringen, um die Räume zu erwärmen.“ In Mehrfamilienhäusern mit Zentralheizung sei eine Rücksprache mit dem Vermieter empfehlenswert, damit auch der Heizungsdruck kontrolliert werde.
Energie sparen: Fenster überprüfen, ob sie dicht sind
Bei Heizungsthermostaten sollten Bürger darauf achten, die Räume nicht zu überheizen. „Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent“, sagt die Expertin der Verbraucherzentrale. Heizkörper sollte man nicht mit Vorhängen verdecken oder mit Möbeln zustellen.
Mit undichten Fenstern verschwenden Bürger häufig unbemerkt Energie. „Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, kann ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden“, empfiehlt Zbick. „Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug.“ Ein effektives Dichtprofil sei nachträglich meist einfach nachzurüsten.
Auch in der Küche wartet Sparpotenzial. „Die optimale Temperatur im Kühlschrank ist sieben Grad Celsius. Schon ein Grad kälter lässt den Stromverbrauch um etwa sechs Prozent steigen. Für die Temperatur im Gefrierschrank sind minus 18 Grad Celsius ideal.“
Energie sparen: Unbenutzte Ladegeräte aus der Steckdose ziehen
Glüh- und Halogenlampen sollten durch sparsame LED-Leuchten ersetzt werden. „Sie verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom.“ Interessant: Laptops verbrauchen weniger Strom als Desktoprechner. Und: Selbst ungenutzte Ladegeräte für Smartphones und Tabletts sind in der Steckdose heimliche Stromfresser. Sie herauszuziehen lohnt also.
Bei älteren stromintensiven Elektrogroßgeräten sollte überlegt werden, ob sich ein neues, stromsparendes Modell lohnt.
Wer sich nicht sicher ist, ob ein Gerät viel Strom verbraucht, kann dies mit einem Strommessgerät überprüfen. Die Verbraucherzentrale verleiht diese Geräte kostenlos. In Oberhausen sitzt die Beratungsstelle an der Paul-Reusch-Straße 34.
>>> Wer gar nicht heizt, vergrößert das Schimmel-Risiko
Bewusstes Heizen kann in der Wohnung den Energieverbrauch senken. In Räumen gar nicht zu heizen anstelle einer Absenkung, ist aber laut der Verbraucherzentrale nicht ratsam.
Die Innenoberflächen der Außenwände würden zu stark abkühlen. Dadurch steige wiederum das Schimmelrisiko rapide an.