Oberhausen. Das Osterfelder Marienhospital schrumpft und schrumpft nach der Übernahme durch Ameos. Die Oberhausener Linke Liste protestiert.
Die Linke Liste in Oberhausen will nicht hinnehmen, dass sich die Gesundheitsversorgung im Stadtgebiet für die 210.000 Einwohner stetig verschlechtert. Sie sieht den Beschluss des Schweizer Klinik-Konzerns Ameos äußerst kritisch, das Osterfelder Marienhospital stetig zu verkleinern und dort wichtige medizinische Abteilungen zu schließen. Diese Entscheidungen sollen rückgängig gemacht werden, fordern die Linken. 2019 hatte Ameos die Katholische-Klinikum-Oberhausen-(KKO)-Gruppe mit drei Krankenhäusern vor Ort gekauft.
Wie berichtet verlagerte Ameos in den vergangenen Monaten die Abteilungen Innere Medizin, die Palliativstation, die Notaufnahme und die Geriatrie von Osterfeld ins Sterkrader St.-Clemens-Hospital – nur die Geriatrie soll noch zurückkommen. Die Palliativstation hatte Ameos erst im Herbst 2021 im Marienhospital eröffnet. Das Schlaflabor in Osterfeld nimmt ebenfalls keine neuen Patienten mehr auf. Davor hatte der alte Betreiber KKO bereits die Orthopädie und das Darmzentrum geschlossen.
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Begründet wird der aktuelle Schrumpfungskurs für das Marienhospital von der Oberhausener Klinikleitung mit Personalmangel. „Sicher gibt es Ausfälle aufgrund der Corona-Pandemie, aber ich bezweifle, dass dies der Hauptgrund ist“, schätzt Rainer Schucker, Osterfelder Bezirksvertreter der Linken-Fraktion. „Der Ameos-Konzern steht bei Gewerkschaften und Gesundheitsinitiativen bundesweit für schlechte Arbeitsbedingungen in der Kritik, die offenbar zahlreichen Kündigungen dürften also nicht von ungefähr kommen.“
Zum allgemeinen Pflegenotstand würden jetzt auch noch „diese höchstwahrscheinlich profitorientierten Entscheidungen“ hinzukommen. „Aber Gesundheit ist keine Ware, die von Profit abhängig sein darf, sondern ein Grundanspruch für alle Menschen. Daher fordern wir, dass diese Schließungen und Verlegungen von Abteilungen rückgängig gemacht werden. Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert und neues Klinikpersonal eingestellt werden.“ Zudem solle die Klinikdirektion über alle künftigen Schritte für die Krankenhäuser im Stadtgebiet offensiv informieren – „statt drumherumzureden.“