Oberhausen. Erstmals äußert sich nun der Oberhausener Polizeipräsident Alexander Dierselhuis zu der überraschenden Umzugsentscheidung der Polizei.
Das seit fast hundert Jahren von der Oberhausener Polizei genutzte Polizeipräsidium am Friedensplatz ist nach Auffassung der Behörde und des NRW-Innenministeriums viel zu klein und zu stark veraltet, um es auch künftig als Standort der Ordnungskräfte nutzen zu können. Allerdings fiel den Verantwortlichen dieser Umstand erst auf, nachdem das imposante Gebäude zehn Jahre lang durchaus auch im Sinne der Polizei saniert worden ist.
„Wir sind nun an dem Punkt angekommen, an dem wir mit dem NRW-Innenministerium feststellen müssen, dass eine wirtschaftliche und polizeifachlich geeignete Unterbringung der Polizeidienststellen in dem denkmalgeschützten Gebäude nicht mehr zu gewährleisten ist“, sagt der Oberhausener Polizeipräsident Alexander Dierselhuis.
Nach der überraschenden Entscheidung der Oberhausener Polizei, ihr Polizeipräsidium komplett zu verlassen, hat sich der Polizeipräsident nun am Donnerstag erstmals geäußert – auf Anfrage der Redaktion. „Es ist eine Entscheidung, die sicherlich nicht leicht gefallen ist.“ Doch die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes habe sich als so schwierig herausgestellt, dass moderne Mindestanforderungen der Polizei beispielsweise an bestimmte Räume nicht mehr erfüllt werden können.
Personalbestand wird deutlich anwachsen
Zudem sei das Gebäude mittlerweile viel zu klein – es würden nun fast 1000 Quadratmeter für die künftige Personalausstattung fehlen. Denn der Personalbestand in Oberhausen wird nach Angaben der Oberhausener Polizei-Spitze deutlich anwachsen. „Deshalb konnte am Ende nur diese Entscheidung getroffen werden“, meint Dierselhuis. „Wir haben aber jetzt die einmalige Chance, ein neues und zukunftsfähiges Polizeipräsidium für Oberhausen planen zu können.“
Die Oberhausener Polizei legt Wert auf die Feststellung, dass die bisherige Sanierung nicht polizei-spezifisch erfolgte – etwa die Sanierung der Fassade. Selbst im Innenausbau habe es bisher nur Schadstoffbeseitigungen gegeben. Erst danach wären Umbauarbeiten eigens für die Polizei erfolgt – also der Neubau der Zellen, einer Tiefgarage, der Wache und der Zufahrt für Polizeiautos.
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