Oberhausen. Vom RTL-TV auf die Arena-Bühne: Tanzpaare aus „Let’s Dance“ entzücken in der Arena Oberhausen - mit aufgeknöpften Hemden und massig Schabernack.

Wenn Jury-Kollegen laute Ablehnung fordern und wenn selbst der Moderator den Daumen nach unten richtet, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Die Mobbing-Freunde Oberhausen-Mitte feiern gerade frühe Weihnachtsfeier - oder: Es ist wieder Zeit für „Let’s Dance“. Am Sonntag rufen 8500 Fans in der König-Pilsener-Arena ganz laut: „Buhhhh!“

Ziel der Unmutsarie sind natürliche keine Kandidaten der bekannten Tanz-Show des Privatsenders RTL, die sich wieder auf großer Arena-Tournee befindet. Jury-Oberhaupt Joachim Llambi (stammt aus Duisburg) suhlt sich lachend in der ihm geltenden Schimpfe, nach einer seiner bekannt penibel-kritischen Bewertungen. Ist doch nur Spaß, Augenzwinkern überall. Oder wie Moderator Daniel Hartwich kalauert: „Nur dann fühlt er sich richtig wohl.“

Let’s Dance: Böser Bube zwischen Samba, Tango, Cha-Cha-Cha

Llambi ist im Wettstreit zwischen Samba, Tango und Cha-Cha-Cha ziemlich bester böse Bube und trotzdem Fan-Liebling. Das mag daran liegen, dass er neben Jorge Gonzalez (trägt diesmal eine weiße Toga) und Motsi Mabuse (im dunklen Glitzerkleid) mit Stil daherkommt statt mit dem Bratpfannen-Charme eines Dieter Bohlen.

Das Spiel passt sowieso gut in den Tanz-Zirkus, den die Veranstalter in die Arena bauen: Eine riesige Discokugel baumelt von der Decke, ein gigantischer roter Vorhang fällt. Kleine Kronleuchter ragen herunter. Im Innenraum glänzt das Parkett - auf dem die Paare zu Feuersäulen und knallenden Papier-Kanonen schmachten lassen. Bemüht pompös - als würden Kameras laufen.

Steril wirkt das trotzdem nicht, denn der Funke springt auf die Fans locker über. Es wird gejohlt und zustimmend gepfiffen. Große Stimmung!

Let’s Dance: Fan-Lieblinge und loderndes Bühnen-Feuer

Natürlich hat jeder Fan seinen Favoriten unter den ehemaligen Kandidaten der Show. Promis, die mehr oder weniger Laien sind und mit gestandenen Profis tanzen. Lili Paul zählt dazu, jüngste Tochter des berühmten Zirkus-Chefs von "Roncalli", und Siegerin aus dem Jahr 2020. Sie kennt das Bühnenlicht - und das merkt man auch, wenn sie souverän vor 8500 Zuschauern ihr Lächeln aufsetzt.

Auch für Nicolas Puschmann gibt es viel Applaus, der 2021 mit seinem Tanzpartner Vadim Garbuzov erstmals in der Geschichte der Sendung in einem reinen Männer-Paar mitmachte. Nun ist er sichtlich beeindruckt und meint: „Oberhausen ihr seid der Ober-Hammer!“

Let's Dance: Jorge lacht. Motsi klatscht. Das Publikum stimmt ab

Schauspieler Tijan Njie darf nach leidenschaftlichem Tanz selbst am Jury-Pult das Hemd aufknöpfen und den Sixpack präsentieren. Moderator Hartwich auf dem Scherzhöhepunkt: „In Oberhausen sind die nicht so!“

Und dass der einstige isländische Fußball-Nationalspieler Rurik Gislason (kickte beim 1. FC Nürnerg und SV Sandhausen), zugleich Sieger bei „Let’s Dance 2021“, zeigen kann, wie ein „Sexiest Man of the Match“ dekoriert als Comic-Held Thor die Hüften kreisen lässt, hatte das weibliche Publikum auch erwartet.

Doch „Let’s Dance“ ist eben nicht nur Jux und Prollerei. Die Tänze reichen an die Spitzenklasse heran. WM-Star Renata Lusin wird nicht müde feurig, verführerisch und ausdrucksstark dem Publikum widerspruchslos Fesseln anzulegen. Riesiger Jubel in der Arena!

Die Jury zückt dazu die Punkte-Tafeln. Jorge lacht. Motsi klatscht. Und das Publikum stimmt per Handy ab. Dass der Nervenkitzel der TV-Show über Saus und Aus fehlt, dass die Paare genauso gut um den Gurken-Pokal hätten tanzen können: Geschenkt - unterhaltend ist es allemal.

>>> Nach „Let’s Dance“ geht es mit Mario Barth weiter

Die Show von „Let’s Dance“ war mit 8500 Zuschauern in der 12.700 Fans fassenden Halle die größte Veranstaltung seit der Corona-Rückkehr. Es galt auf den Rängen die 3G-Regel. Viele Besucher trugen nicht nur auf den Laufwegen eine Maske, sondern auch an ihrem Platz.

Nach der Tanz-Show folgt in der König-Pilsener-Arena neben dem Centro Oberhausen nun der Comedian Mario Barth. Die Karten für „Männer sind Schweine - Frauen aber auch 2.0“ am Samstag, 13. November, 19 Uhr kosten zwischen 42 und 58 Euro.