Oberhausen. Der Nachfolger von “Turtle Bay“ und “Apotheker“ legt auf der Centro-Promenade los. Welche Videospiele die Besucher erwarten. Und was sie kosten.
Die Lichter blinken in bunten Bonbon-Farben. Die Geräusche aus 50 Spielautomaten sorgen für ein klingelndes Allerlei. Auf der Centro-Promenade erinnert die Szenerie an eine Mischung aus Kirmes und Freizeitpark - ein neues Ladenlokal hat frisch eröffnet. Wo früher die Restaurants "Turtle Bay" und "Zum Apotheker" servierten, daddelt nun auf 700 Quadratmetern: Gamestate!
Damit zieht nach Jahrzehnten wieder ein Geschäft auf die Schlemmermeile, das sich weniger mit Essen und Trinken, sondern mit einem Unterhaltungskonzept beschäftigt. So wie einst das Namco-Spielcenter in den Anfangsjahren des Centros geht es in der Spielhalle nicht um Geldgewinne, sondern um einen Zeitvertreib. Die meisten spielen mit mehreren Personen gleichzeitig.
Centro Oberhausen: Gamestate eröffnet ersten deutschen Standort
Für Gamestate ist es am Centro Oberhausen eine Deutschland-Premiere. Bislang öffnen acht Center in den Niederlanden, wie etwa in Amsterdam. „Viele deutsche Besucher haben uns dort gefragt, warum wir nicht auch in Deutschland öffnen“, sagt Gamestate-Manager Leroy Djikstra. „Also starten wir in Oberhausen - und schauen wie der Markt reagiert.“ Sollte der Standort funktionieren, wollen die Niederländer in Berlin und Hamburg nachlegen. Eine ähnliche Taktik fährt auch der Unterhaltungsriese "Top Golf", der noch im Winter in der Centro-Nachbarschaft öffnen möchte.
Der Blick in den Laden zeigt eine Mischung aus Nostalgie und Moderne: Sogar der Videospiel-Klassiker "Pac Man" kann hier gezockt werden. Der Lohn ist ein Rang in der ewigen Bestenliste. Vorausgesetzt, die Spieler lassen sich nicht von den gefräßigen Monstern vertilgen und futtern im Kästchen-Labyrinth selbst genügend virtuelle Münzen - ganz wie in den 80er-Jahren.
Ein paar Schritte weiter blinkt dagegen ein moderner Virtual-Reality-Spielautomat "Beat Saber". Für „Virtual Reality“ (VR) setzen sich die Besucher eine Brille auf und zertrümmern danach zum Takt der Musik und mit digitalen Lichtschwertern anrollende Hindernisse. "Virtual Reality" ist nach „7th Space“ an der Marina und der Schlumpf-Ausstellung in der Expohalle schon das dritte Angebot dieser Art am Centro Oberhausen.
Centro Oberhausen: Virtual-Reality-Automat zeigt Lichterschwerter von „Beat Saber“
Die 50 Spielautomaten sollen alle sechs Monate wechseln, um stetig etwas Neues zu bieten. Bei einem Baseball-Automaten geht es um die Wurfkraft. Bei "Bowling Champ" müssen Pins umgeworfen werfen. Die Bälle und Kugeln sind meistens echt - die Ziele dagegen virtuell. Gamestate setzt bei seinen Automaten auf den Hybrid-Effekt.
Dauerbrenner dürften drei moderne Air-Hockey-Tische sein. Diese bieten neben dem durch Luftdruck auf der Spielfläche angehobenen Puck auch krachende Soundeffekte bei jedem Torerfolg. Dazu werben Fußball-Kicker, Rennspiele und Geschicklichkeitsautomaten um Zocker. Harte Ego-Shooter für Erwachsene sind bei Gamestate übrigens nicht aufgebaut. Einzig beim putzigen Comic-Spiel „Rabbids Hollywood“ werden Saugknöpfe zur Hasenjagd abgefeuert.
Daher dürfen Kinder und Jugendliche Gamestate auch betreten. Allerdings müssen Minderjährige von einem volljährigen Erwachsenen begleitet werden. Die Kernzielgruppe definiert Gamestate selbst von 18 bis 35 Jahren. Ein Ort, an dem man sich zum Date trifft oder vor dem Tanzen gehen einkehrt. Doch, klar: Spielen dürfen natürlich auch reifere Semester.
Centro Oberhausen: Spielpreise reichen von 79 Cent bis 2,99 Euro
Was kostet der Spaß? Das lässt sich nicht pauschal sagen. Das günstigste Spiel „Zombie Snatch“ kostet 79 Cent. Das teuerste, der VR-Automat „Beat Saber“, 2,99 Euro. Bei den meisten Automaten sammeln die Spieler für Bestleistungen Papiertickets. Diese lassen sich an der Theke gegen kleine Sachpreise wie Gesellschaftsspiele, Plüschtiere oder Schneekugeln eintauschen.
Das nervige Kleingeldwechseln entfällt. Zocker erwerben vorher eine Guthabenkarte für 10, 20 oder 50 Euro. Diese halten sie wie beim kontaktlosen Zahlen mit der EC-Karte vor die Automaten. Dadurch wird das Spiel freigeschaltet. "Die Karten müssen nicht an einem Abend aufgebraucht, sondern können beim nächsten Besuch weitergenutzt werden", versichert Gamestate-Manager Leroy Djikstra.
>>> Erster Gamestate-Standort mit Gastronomie
Gamestate öffnet seinen ersten Standort in Deutschland an der Centro-Promenade - gelegen in der Nähe zum Restaurant Louisiana. Im Unterschied zu den Spielstandorten in den Niederlanden gibt es im deutschen Gamestate auch eine Snackbar mit Speisen und Getränken.
Die Videospielhalle öffnet montags bis donnerstags sowie sonntags zwischen 12 und 0 Uhr - an den Frei- und Samstagen sogar noch eine Stunde länger. Momentan gilt dort: 3G und Maskenpflicht. Einritt muss man nicht zahlen.