Oberhausen. Der Aufbau für den Kirmes-Park in Oberhausen läuft. Ein Karussell ist hinzugekommen. „Apollo 13“ dreht Proberunden. Gute Kunde fürs Kamel-Rennen.
Die Kirmes-Buden stehen schon. Der Duft von gebrannten Mandeln, Popcorn und Grill-Fleisch fehlt noch. Die Karussells und Stände haben im Kirmes-Park beim „Sterkrader Sommervergnügen“ ihre Plätze bezogen. Noch wird gehämmert - am Freitag, 6. August, sollen ab 12 Uhr endlich die Verdecke der Hütten nach oben geklappt werden.
Gut drei Wochen, bis Sonntag, 29. August, dürfen die 35 Schausteller bleiben. Dafür muss auf dem Hirschberg jeder Handgriff sitzen. Doch in Eile wirkt zwischen Eichelkampstraße und Eugen-zur-Nieden-Ring eigentlich keiner so recht.
Statt wie im wuseligen Kirmes-Alltag von Platz zu Platz zu hasten, ist es für einige Karussellbesitzer sogar der erste Termin des Jahres - die Corona-Pandemie fesselt. So wie bei der Riesenschaukel „Apollo 13“, die wie ein Turm in den Sterkrader Himmel ragt - und am Dienstagmittag ihre erste Proberunden dreht.
Kirmes-Ersatz 2021: Highspeed-Karussell Jetlag feiert Premiere
Schausteller Sebastian Küchenmeister hat seine 55 Meter hohe und 120 Stundenkilometer schnelle Mutprobe zuletzt beim Cranger Weihnachtszauber in Herne aufgebaut - wohlgemerkt im Dezember 2019.
Daher dürften auch einige Apollo-Fans gezielt den Sterkrader Freizeitpark ansteuern. „Die Oberhausener sind einfach kirmesbegeistert, darum freuen wir uns auch besonders hier zu sein“, sagt der Dortmunder. Drei Sattelschlepper haben die Apollo-Einzelteile nach Sterkrade gebracht. 16 Personen können später gleichzeitig fahren - Kopf über versteht sich. Eine Fahrt kostet voraussichtlich 6 Euro.
Das Weltraum-Karussell steht an der Parkkante zur Holtener Straße. Schräg gegenüber werkelt Kollege Mario Weber an seinem „Jetlag“ - ein Hochgeschwindigkeits-Karussell mit Greifarmen, an denen bis zu 24 Personen in Gondeln hängen. Kräfte von bis zu 4,3 G sollen auf die Passagiere einwirken. Erst seit Mitte 2019 bringt der Moerser das Flugzeug-Karussell auf Tour - in Oberhausen ist es eine Premiere.
Gerade kommt er aus Paderborn. Erst drei Gelegenheiten hatte Weber seit Januar, sein Karussell starten zu lassen. „Ansonsten haben wir 25 Termine pro Jahr - und das Jahr ist schon zur Hälfte herum.“ Nun hofft er wie die anderen Schausteller auf gute Tage in Oberhausen.
Kirmes-Ersatz 2021: Aus Geisterbahn wird Geister-Schloss
"Steigers Raupenbahn" steht bereits fix und fertig aufgebaut. Die Oldie-Schallplatten sind griffbereit. Ebenfalls von Steiger fährt nebenan die Dschungelbahn für Kinder. Am Autoscooter „Musik Center“ wird fleißig die glitzernde Fassade geputzt.
Ronny Schütze, Vorsitzender des Verbandes reisender Schausteller Oberhausen, trägt Schilder zu seiner Geisterbahn, die auf die Hygiene-Maßnahmen aufmerksam machen. Endlich darf er wieder spuken, wenn auch etwas anders: Aus der „Großen Geisterbahn“ ist das „Geister-Schloss“ geworden. Auch beim Spuk-Personal im Inneren hat Schütze gewechselt. „Die letzten Handgriffe werden gerade erledigt.“
Bereits im vergangenen Herbst durften die Schausteller auf dem umzäunten Hirschberg-Gelände öffnen - diesmal soll es noch mehr Kirmes-Gefühle geben. Dafür sorgt die Bude „Wüstenderby“, bei der das Geschick mit rollenden Kugeln belohnt wird. Das Kamel-Rennen kennen Fans der Sterkrader Fronleichnamskirmes von der Brandenburger Straße bei Café Cordes.
Eine weitere Attraktion ist kurzfristig hinzugekommen: Sechs Käfige der Überschlag-Schaukel werden mit Muskelkraft der Besucher betrieben. Ein Klassiker, seit 90 Jahren - sonst steht er zur Kirmeszeit auf dem Neumarkt. Eintritt: 3 Euro.
Kirmes-Ersatz 2021: Backfischrutsche, Pommes mit Samurai-Soße
Zwei Biergärten der Schausteller Schütze und Nock sind unterschiedlich weit ausgebaut. Der Schwarzwald-Grill aus dem Hause Bruch steht dagegen schon. Ebenso wie die Backfischrutsche: Ein 14 Meter hoher Leuchtturm, in dem der frische Fisch aus der Küche über eine Rutsche zur Theke gleitet.
Für holländische Leckereien langt Michael Nock zu - seine Hütte bietet: Frikandeln, Fleischkroketten, Pommes und zehn Soßen. „Wer es scharf mag, kann zur Samurai-Soße greifen“, meint Nock. Glühende Zungen lassen sich mit dem Schmalhaus-Kirmeseis löschen. Das Kindereis kostet 1 Euro - der Rest zwischen 2 und 5 Euro.
>>> 1000 Personen dürfen gleichzeitig aufs Gelände
Der Eingang zum „Sterkrader Sommervergnügen“ befindet sich am Eichelkampbunker. Dort steht auch ein Corona-Schnelltestzentrum, das eine Apotheke betreibt. Es gilt: Vollständig geimpft, aktuell getestet oder genesen müssen die Gäste sein. Eine Mund-Nasen-Maske wird benötigt. Gäste müssen die Kontaktdaten hinterlegen.
Der Park öffnet mittwochs bis sonntags zwischen 12 und 20 Uhr. Am Wochenende wahrscheinlich eine Stunde länger. Der Eintritt beträgt 1 Euro. 1000 Personen dürfen nach aktuellem Stand gleichzeitig auf das Gelände.