Oberhausen. Die Musik-Reihe „Indie Radar Ruhr“ startet am Wochenende nach langer Corona-Pause. In Oberhausen haben sich mehrere ambitionierte Bands angesagt.

Wenn die ersten Griffe für das Bühnengestell getätigt werden, endet für Indie-Radar-Kurator Maximilian Janetzki eine Durststrecke. Durch die sinkende Corona-Inzidenz sind in Oberhausen wieder Konzerte möglich. Und das Schloss Oberhausen dient als Kulisse: Am Donnerstag startet der Aufbau, am Samstag bringen die ersten Musiker eine wohlige Live-Atmosphäre zurück.

„Das fühlt sich natürlich sehr gut an“, sagt Janetzki, der die letzten großen Live-Konzerte seiner Indie-Reihe im vergangenen Jahr durchführen konnte. Mit dem Hof vor dem Schloss Oberhausen hat er für das Comeback eine attraktive Kulisse gefunden.

Konzerte: Live-Musik vor dem Schloss für 200 Fans

Am Samstag, 12. Juni, können sich ab 20 Uhr Fans von gleich zwei Bands davon überzeugen. Beim Open-Air-Konzert wollen Love Machine aus Düsseldorf und Drens aus Dortmund die Oberhausener Konzert-Jünger aus dem Dornröschenschlaf reißen.

Natürlich wollen die Veranstalter die zarte Pflanzen der Rückkehr nicht unbedacht in Gefahr bringen. Das Konzert ist auf 200 Besucher begrenzt. Auch müssen die Live-Fans eine Vorgabe aus den bekannten drei Gs erfüllen. Die Gäste müssen also nach amtlichen Vorgaben entweder vollständig geimpft, aktuell getestet oder genesen sein. Dies muss durch entsprechende Papiere nachgewiesen werden.

Auch eine dichte Stehparty kommt noch nicht in Frage. Die Konzert-Fans erhalten feste Sitzplätze, die für entsprechende Abstände sorgen. Das Tanzen vor der Bühne klappt also noch nicht, laut Veranstalter ist dies aber immerhin am eigenen Platz möglich. Die Maskenpflicht besteht auf den Wegen des Konzert-Geländes, nicht aber auf der eigenen Sitzbank.

Konzerte: Love Machine und Drens spielen zum Auftakt

Die Indie-Band Love Machine setzt auf englischsprachige Texte, verheiratet Krautrock mit Americana und kann in ihrer Heimatstadt Düsseldorf regelmäßig ausverkaufte Shows vorweisen.

Dass auf dem neusten Album „Düsseldorf-Tokyo“ deutschsprachige Songs wie "Hauptbahnhof" Einzug halten, dürfte also auch Kenner neugierig machen. Janetzki: „Die Band um Sänger Marcel Rösche liefert eine persönliche Bestandsaufnahme und verneigt sich tief vor der wundersamen Stadt am Rhein.“ Und das klappt wohl auch in der Nähe des Rhein-Herne-Kanals.

Die Dortmunder Jungs von „Drens“ haben Oberhausen zuletzt im vergangenen Sommer auf dem Altmarkt beschallt. Ihren gewohnt kratzigen Surfrock garnieren sie mit einer extravaganten Garderobe.

Bademeister-Schlabbershorts treffen auf trashige Oberlippenbärte. Der schlechte Klamotten-Geschmack dient als vorzügliches Stilmittel. „Wir können nicht von einer Supportband sprechen. Wir führen bei unseren Konzerten vielmehr zwei Co-Headliner zusammen. Beide Bands spielen jeweils 50 Minuten.“

Konzerte: Eintrittskarten zum Start an der Abendkasse

Die Bühne wird auf dem Schlosshof zum Kaisergarten ausgerichtet sein. Die Sitzbänke schlängeln sich bis zum Shop-Eingang der Ludwiggalerie. Ein Einbahnstraßen-System soll die Besucherströme entzerren. Die Versorgung mit Getränken und Snacks übernimmt die benachbarte Schlossgastronomie.

Wer auf den Geschmack gekommen ist, für den gibt es gute Kunde: Für das Konzert sind noch Tickets verfügbar. Das klappt über die Internetseite www.indie-radar-ruhr.de. An der Abendkasse kosten die Eintrittskarten 15 Euro.

>>> Indie-Band Jeremias legt am Mittwoch nach

Aus Hannover reist am Mittwoch, 16. Juni, die Indie-Band Jeremias („Schon okay“) an. Das Konzert im Schlosshof an der Konrad-Adenauer-Allee beginnt um 19.30 Uhr, ist allerdings schon ausverkauft.

Trotzdem gibt es für Fans noch Hoffnung. Bleibt die NRW-Landes-Inzidenz stabil niedrig, könnte die Kapazität von 200 auf bis zu 300 Zuschauer erhöht werden. Eine Entscheidung darüber soll bis Freitag fallen.