Oberhausen. Zum Shopping-Samstag ohne Corona-Test und Termin hat sich das Centro Oberhausen verändert. Warteschlangen gibt es vor Läden bestimmter Branchen.

Die gespenstische Stille im Centro Oberhausen ist verschwunden - ein Murmeln und Grummeln durchzieht wieder das Einkaufszentrum. Der erste Shopping-Samstag nach den Corona-Lockerungen steht aber nicht nur für die Beschallungs-Wende: Warteschlangen bilden sich vor Shops für Jugendmode und Turnschuhe. Bei anderen Branchen bleibt es dagegen ruhig.

Der Handel atmet durch, Kunden verspüren Stöberlaune, andere blicken eher skeptisch auf die Rückkehr zum Shopping-Reigen und befürchten zu frühe Sorglosigkeit. Einen negativen Corona-Schnelltest benötigen die Einkäufer in Oberhausen nicht mehr. Auch ein Termin muss vorher nicht ausgemacht werden.

„Das war uns sowieso zu unflexibel“, sagen zwei junge Frauen über "Click & Meet". In ihren Einkaufstüten stecken neue Sneaker. „Im Internet waren die Schuhe ausverkauft - hier hatten wir Glück.“ Wartezeit vor dem Laden? „15 Minuten!“

Centro Oberhausen: Mall-Betreiber zählen Besucher elektronisch

Auf mehr Tütenträger haben sie sich im Centro vorbereitet. Die Security an den Eingängen und innerhalb der Mall ist vorher erhöht worden. Doch die Kunden kratzen zum Startschuss am Samstag nicht gerade an den Türscheiben. Ausgewählte Läden haben konstante Warteschlangen, bei anderen kann der Geldbeutel ohne großartige Verzögerungen entleert werden.

Am Samstagmittag sind die äußeren Parkhäuser zur Centroallee zu etwa 60 Prozent gefüllt. „Das entspricht einem normalen Werktagvormittag oder einem etwas schwächer besuchten, üblichen Samstagvormittag“, sagt Centro-Manager Marcus Remark.

Durch ein nicht sichtbares Zählwerk an den Eingängen wollen die Mall-Betreiber den Überblick behalten, wie viele Menschen sich zeitgleich im Einkaufszentrum befinden. Remark: „Sollte die maximal erlaubte Besucherzahl erreicht werden, können wir den Zugang zwischenzeitlich beschränken.“ Nötig sei dies während der Corona-Pandemie jedoch noch nicht gewesen.

Centro Oberhausen: Turnschuhe beliebt - kaum Andrang bei Elektronik

Wie viele Kunden gleichzeitig in einen Laden dürfen, steht auf Texttafeln. Bei den Warteschlangen liegen die Shops der Schuhläden JD Sports, Foot Locker und der Modemarkt TK Maxx am späten Mittag vorne. Besonders überrascht wirken die Kunden über den eigenen Stillstand aber nicht. Schon am Freitag hatten Einkäufer auch in der Nachbarstadt Essen vor Szene-Läden wie Primark angestanden.

Anhänger des Elektro-Riesen „Apple“ dürfte das Ausharren vor dem Centro-Store sowieso nicht verwundern. Die Kunden-Karawane kennen sie hier schon aus der Zeit vor der Corona-Pandemie - zum Verkaufsstart von neuen iPhones.

Geschäfte mit großer Quadratmeterzahl haben leichteres Spiel. Um 13.30 Uhr passen beim Elektrohandel Saturn noch 102 weitere Kunden in den Laden, wie ein elektronischer Zähl-Monitor am Eingang verrät. Auch an der Kasse geht es fix. Den Höhepunkt der Besucherströme erwartet das Einkaufszentrum an Samstagen erfahrungsgemäß am frühen Nachmittag.

Centro Oberhausen: 90 Prozent der Geschäfte geöffnet - Oase nur "to go"

90 Prozent der Shops sind aktuell für die Kunden da. Große Läden wie Sinn, Zara und Kaufhof halten die Türen bis 20 Uhr geöffnet. Andere schließen schon um 17, 18 oder 19 Uhr. Die üblichen einheitlichen Öffnungszeiten sollen laut Centro-Management aber bald zurückkehren.

In den Geschäften benötigen Kunden zwar keinen Corona-Schnelltest - in den Biergärten auf der Centro-Promenade aber schon. Dort gilt noch: Genesen, getestet oder geimpft. Das sorgt hin und wieder für Verwirrung. Die Coca-Cola-Oase bietet ausschließlich den Außer-Haus-Verkauf an.

Den Corona-Schnelltest können Kunden neuerdings nicht nur in der benachbarten König-Pilsener-Arena erledigen, sondern auch in der Mall selbst. Neue Teststationen im Centro haben am inneren Eingang von Sinn und in einem leerstehenden Ladenlokal im Untergeschoss kurz vor der Oase den Betrieb aufgenommen.