Oberhausen. Was passiert mit dem Gartendom in Oberhausen? Der Stadt liegt nun die Machbarkeitsstudie vor. Danach sind zwei Varianten für die Nutzung denkbar.

Wird aus dem Gartendom in Osterfeld ein neues Gesundheitszentrum mit dem angrenzenden Olga-Park als Kurpark? Oder siedeln sich künftig Start-ups in der ehemaligen Kohlenmischhalle an? Mit Platz für Workshops und Seminare und dem Olgapark als Wissenschafts-Park? Diese beiden Vorschläge sind Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zur Zukunft des markanten und stark sanierungsbedürftigen Baus an der Vestischen Straße.

Das Gebäude mit seinen stattlichen Maßen (41 Meter hoch, 83 Meter im Durchmesser) steht seit Jahren leer. Es muss dringend saniert werden, vor allem die Dachkonstruktion ist einem schlechten Zustand.

Trendsportarten wie Boulder oder Padel

Hinter der Machbarkeitsstudie für eine neue Nutzung des Gebäudes steht ein Planungsbüro aus Dortmund. Im Detail stellen sich die Experten die Zukunft des Gartendoms so vor: Variante 1, Gesundheitszentrum: Im Gebäude sollen sich Anbieter ansiedeln – von der Physiotherapie bis zur Rehabilitation. Trendsportarten sollen möglich sein, wie die moderne Klettervariante Boulder oder das tennisähnliche Padel.

Tanz- und Yogastudios könnten im Gesundheitszentrum Platz finden, möglich wäre auch eine Laufbahn im Obergeschoss – so wie es auch im gescheiterten Fitness-Tempel The Mirai geplant war. Eine Cafeteria und eine Veranstaltungsfläche mit mobiler Bühne sind ebenso denkbar, der Olgapark könnte als Sport- und Kurpark genutzt werden.

Der Gartendom am Oberhausener Olgapark, aufgenommen im Februar 2021.
Der Gartendom am Oberhausener Olgapark, aufgenommen im Februar 2021. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Variante 2, Start-up- und Wissenschaftspark: Im Gartendom könnten sich Start-ups ansiedeln, mit Ansprechpartnern vor Ort, die bei der Gründung helfen und sich um mögliche Förderungen kümmern. Co-Working-Spaces sollen moderne junge Unternehmen locken, die flexibel arbeiten und sich in offenen Büros kreativ austauschen wollen. Dienstleister aus den Bereichen Klima und Ökologie sollen in den Gartendom ziehen, Bildungsanbieter sollen Räume für Seminare und Workshops erhalten. Im Gebäudekern könnte eine „grüne Mitte“ zur gemeinschaftlichen Nutzung entstehen. Der Olgapark könnte zum Wissenschaftspark werden, etwa zum Thema Klima.

Gartendom Oberhausen: Abriss bleibt eine Option

Die Oberhausener Grünen hatten zuletzt in der Bezirksvertretung Osterfeld nach der Zukunft des Gartendoms gefragt. Oberhausens Planungsdezernent Ralf Güldenzopf berichtete. Noch müsse die vorliegende Studie bearbeitet werden. Doch eines sei bereits klar: Der Gartendom soll auf Anraten der Experten nicht monothematisch, sondern vielfältig genutzt werden, mit verschiedenen Angeboten für die Oberhausener Bürger.

Kein Museum, keine Ausstellungshalle

Als Museum oder Ausstellungshalle wird der Gartendom künftig nicht genutzt. Das halten die Experten des Dortmunder Planungsbüros Plesch & Partner für keine gute Idee – unter anderem wegen der Konkurrenz zum Gasometer.Schlecht sieht es auch für einen Vorschlag des Oberhausener Vereins „Biodiverse Stadt“ aus, der sich für ein Kompetenzzentrum für Biodiversität, Klima-, Umwelt- und Naturschutz einsetzt. Strategie- und Planungsdezernent Ralf Güldenzopf erteilt der Idee zwar keine endgültige Absage, doch raten die Experten von solch einer Nutzung ab – unter anderem weil es schwierig ist, es auf wirtschaftlich tragbare Füße zu stellen.

Ziel der Stadt ist es nun, auf Grundlage der Machbarkeitsstudie ein schlüssiges Konzept für den Gartendom zu entwickeln. Denn nur so fließen am Ende Fördermittel des Landes nach Oberhausen. Bis zu vier Millionen Euro wird allein die Sanierung des Gebäudes nach Rechnung der Experten kosten. Und damit ist noch kein Gesundheits-, noch kein Start-up-Zentrum errichtet. Die Stadt treibt die Pläne voran, ist mit der Bezirksregierung zu weiteren Gesprächen verabredet. Doch für den Betrieb des künftigen Gartendoms braucht es Investoren, die das Konzept verwirklichen.

In trockenen Tüchern ist also nichts. Sollte sich keine Idee anhand von Marktanalysen als wirtschaftlich tragbar erweisen oder sollten sich keine weiteren Geldgeber finden lassen, schließen die Macher der Studie auch eine dritte Variante für den Gartendom nicht kategorisch aus: Abriss.