Oberhausen. Ein Verein wünscht sich, dass Osterfeld ein internationales Zentrum für Start-ups aus dem Bereich Green Tech wird. Im Fokus: der alte Gartendom.

Osterfeld soll zum Zentrum für grüne Technologie werden. So wünscht es sich zumindest der neu gegründete Verein „Biodiverse Stadt“, der nach eigener Aussage auch bereits ein Konzeptpapier dazu erarbeitet hat. Demnach soll die ehemalige Kohlenmischhalle der Zeche Osterfeld, Gartendom im Volksmund, zu einem Anlaufpunkt für junge Unternehmen werden. Sogenannte „Green Tech“-Start-ups sollen hier innovative Techniken in den Bereichen Artenvielfalt, Klima-, Umwelt- und Naturschutz erforschen und entwickeln.

Im Rathaus möchte man diese Idee für Osterfeld zunächst nicht kommentieren. Es liefen Gespräche zur möglichen Nutzung des Gartendoms und zur Finanzierung der auf knapp vier Millionen Euro geschätzten Sanierungskosten. In trockenen Tüchern sei jedoch nichts, nähere Details zum Stand der Gespräche gibt es nicht.

„Körperwelten“ zeigten plastinierte menschliche Körper

Seit fast 20 Jahren gammelt die gut 40 Meter hohe Halle nun schon vor sich hin. Seit 1998 steht sie auf der Denkmalliste der Stadt. In den Jahren 2000 und 2001 gelangte das Gebäude zu einiger Berühmtheit als die umstrittene Wanderausstellung „Körperwelten“ mit plastinierten menschlichen Körpern des Mediziners Gunther von Hagens in Osterfeld gastierte. Doch seitdem wird Europas größte Holz-/Stahlkonstruktion nicht mehr öffentlich genutzt.

Hoffnung auf eine Folgenutzung der alten Kohlehalle keimte zuletzt im vergangenen Jahr auf. Ein Gutachten hatte ergeben, dass der Gartendom durchaus noch saniert werden könne. Die Stadt kündigte daraufhin an, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, die die Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudes beleuchten solle.

Zukunftsprojekt soll Arbeitsplätze schaffen

Der Verein „Biodiverse Stadt“ fordert, den Gartendom für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Innovative Techniken zur Nutzung von grüner regenerativer Energienutzung könnten hier geschaffen – und öffentlich präsentiert werden. Als regionales aber auch internationales Begegnungs- und Informationszentrum solle es den Besuchern auch eine Vorstellung darauf vermitteln, was sie selbst für den biodiversen Naturschutz machen können, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

Die Vereinsmitglieder erhoffen sich von diesem „Zukunftsprojekt“, wie sie es nennen, dass es Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen und weitere Unternehmen nach Oberhausen locken wird. Auch hiesige Naturschutzgruppen könnten profitieren und beispielsweise Büro- und Schulungsräume in dem neuen Zentrum nutzen. Die Halle könne Schauplatz für Vorträge und Ausstellungen werden.