Oberhausen. Seit vielen Jahren steht die alte Kohlenmischanlage der Zeche Osterfeld, das Wahrzeichen des Stadtbezirks, leer. Das soll sich schon bald ändern.

Europas größte frei tragende Holz-Stahl-Konstruktion, die alte Kohlenmischanlage der Zeche Osterfeld, heute Gartendom genannt, ist ein Wahrzeichen und eine Landmarke nicht nur für Osterfelder Bürger, sondern für ganz Oberhausen.

Doch die im Inneren beeindruckende Halle an der Vestischen Straße ist durch Schimmel und Feuchtigkeit in ihren Dachbalken einsturzgefährdet und steht seit Jahren ungenutzt herum. Das auf der anderen Straßenseite liegende neue Ausbildungszentrum für Bauberufe im früheren Trickfilmzentrum HDO will den Gartendom zwar für Großgeräte (wie Bagger und Kräne) nutzen, doch das ist nicht so einfach zu realisieren. Denn niemand will für mindestens vier Millionen Euro den alten Dachstuhl sanieren, wenn nicht Fördergeld vom Land fließt. Und diese Mittel gibt es allerdings nur, wenn der Gartendom nicht von einer geschlossenen Gruppe genutzt wird, sondern als Industriedenkmal allen Bürgern regelmäßig offen steht.

2013 ist das denkmal-geschützte Gebäude von der Oberhausener Stadttochter OGM für über drei Millionen Euro gekauft worden, um die Stadtplanung für Osterfeld aktiv vorantreiben zu können. Nun hat die Stadt bereits ein Fachbüro beauftragt, mit welchen Ideen man den Gartendom wiederbeleben kann – bisher war von Schützenhalle bis Eislaufhalle für ein Profi-Eishockeyteam alles dabei.

So sieht es nun in der früheren Schweinemarkthalle auf dem Gelände des alten Schlachthofs in Karlsruhe heute aus: Büroräume in Containern.
So sieht es nun in der früheren Schweinemarkthalle auf dem Gelände des alten Schlachthofs in Karlsruhe heute aus: Büroräume in Containern. © Alter Schlachthof Karlsruhe | Fidelis Fuchs / Alter Schlachthof Karlsruhe

Oberbürgermeister Daniel Schranz fügt dem Zukunftsprojekt für die Stadt nun eine weitere Idee hinzu – der im Inneren noch gigantischer als von außen wirkende Gartendom soll auch einen Bereich frei halten für Existenzgründer.

Vorbild sind Gründerzentren in Freiburg und Karlsruhe

Schließlich haben es Städte wie Freiburg oder Karlsruhe vorgemacht – in einer früheren Lokomotivenhalle bzw. in einer alten Schweinemarkthalle wurden Container und raue Europaletten als Sitze platziert, um pfiffigen Jungunternehmern eine kreative ungewöhnliche Arbeitsatmosphäre zu geben.

„Wir könnten da anknüpfen, was früher die Rolle des Technologiezentrums TZU war – und nun Existenzgründern einen besonderen Platz bieten“, meint Schranz. „Oberhausen ist zwar ein place to be, ein kreativer Standort, aber wir würden dem hippen Flair einen Schub geben, da ist noch Luft nach oben. Das Gründerzentrum könnte eine wirklich coole Nummer werden.“ Das Ganze habe aber derzeit noch den groben Status einer Idee; eine Studie oder ein Konzept dafür gibt es noch nicht. Das Technologiezentrum hatte die Stadt kürzlich zum großen Teil an die Volksbank Rhein-Ruhr verkauft.