Oberhausen. Harsche Kritik aus Oberhausen an Ministerpräsident Laschet: SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers greift dessen Corona-Krisenmanagement an.

Aus Oberhausen regt sich harte Kritik an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und die gesamte Landesregierung. Das Land lasse die Krankenhäuser und deren Mitarbeiter im Stich, macht Sonja Bongers, Landtagsabgeordnete der SPD, einen schweren Vorwurf Richtung schwarz-gelber Regierungsmannschaft. Der „Hasardeur Laschet“ könne keine Krise managen.

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„Die Belastungsgrenze der Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen ist erreicht. Das Bild, das die Regierung Laschet im Umgang mit der Pandemie im Medizinbereich bietet, ist erbärmlich“, urteilt Bongers. Die Oberhausener SPD-Politikerin und Rechtsanwältin trat bisher öffentlich mit einem sehr moderaten Stil auf; hier formuliert sie ihre Kritik in ungewohnt harschen Worten. „Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann delegiert diese logistische Mammutaufgabe einfach an die Bezirksregierungen, die Kommunen und Krankenhäuser.“ Die „Politik des Zögerns und Zauderns“ müsse endlich ein Ende haben.

Kliniken durch Corona überlastet

Die Landesregierung müsse den Bürgern und „dem bis zur Erschöpfung arbeitenden Personal in den Kliniken“ erklären, inwieweit sie ihrer Verantwortung als steuernde und koordinierende Rolle überhaupt gerecht wird. „Auch unsere Kliniken in Oberhausen sind völlig überlastet. Dem Fachpersonal medienwirksam Beifall zu zollen und sie gleichzeitig mit den Problemen allein zu lassen, ist unverantwortlich“, sagt Bongers.

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Die Landtagsabgeordnete und Fraktionschefin der Oberhausener SPD im Rat mahnt an, dringend Lösungen zu finden. „Offenbar ist dem Ministerpräsidenten dieses Landes nicht klar, was die Zeit geschlagen hat. Es geht um Menschenleben!“ Bongers vermisst eine „vernünftige“ Koordinierung und einen Austausch mit den anderen Bundesländern. So schlägt sie etwa vor, Patienten in Regionen zu verlegen, die nicht so stark von der Pandemie betroffen sind, um das System insgesamt zu entlasten.

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„Herr Laschet war es offensichtlich wichtiger, sich über Weihnachten und Glühwein Gedanken zu machen, als Lösungen anzubieten“, kachelt Bongers weiter – und blickt schon jetzt auf die Bundestagswahl 2021 mit einem möglichen Kanzlerkandidaten Laschet: „Wenn so jemand Kanzler wird, na dann gute Nacht“.