Oberhausen. Immer mehr Corona-Patienten müssen auf Intensivstationen behandelt werden – die Zahl der freien Betten ist zuletzt deutlich zurückgegangen.

Durch die schnelle Zunahme an Corona-Neuinfektionen und schweren Krankheitsbildern von Corona-Patienten in Oberhausen ist die Lage in den vier zentralen Krankenhäusern mit Intensivstationen im Stadtgebiet angespannt.

Die Stadt Oberhausen hat die Situation nach eigenen Angaben bereits mehrfach der Bezirksregierung beschrieben. Nach den neuesten Daten von Mittwoch leiden bereits 176 Oberhausener Corona-Kranke so schwer unter dem Virus, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Vor zwei Wochen waren es nur 89 Patienten. Damit hat sich die Zahl der Corona-Klinik-Patienten in nur 14 Tagen trotz des weichen Lockdowns fast verdoppelt.

Heute liegen 19 Corona-Patienten nach Angaben des bundesweiten DIVI-Intensivregisters über die Auslastung der Intensivstationen in einer dieser Oberhausener Spezialstationen. Fünf von ihnen müssen künstlich beatmet werden.

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„176 Corona-Patienten müssen derzeit in den Krankenhäusern behandelt werden – das ist eine beträchtliche Zahl. Der gesamte Trend ist besorgniserregend. Die Krankenhäuser haben in diesen Tagen eine sehr hohe Last zu tragen, das Personal arbeitet bis an seine Grenzen“, schildert der städtische Corona-Krisenstabsleiter Michael Jehn im Gespräch mit der Redaktion die aktuelle Situation.

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Insgesamt sind in Oberhausen 64 von 83 Intensivbetten belegt, 30 Prozent mit Corona-Patienten (Stand: Mittwoch, 16. Dezember 2020). Die Quote an freien Betten auf den Intensivstationen in Oberhausen ist damit auf 23 Prozent gesunken.

Bedenklicher sieht es in Essen (Quote an freien Intensivbetten: 14,4 Prozent), in Duisburg (16,9 Prozent), in Gelsenkirchen (13,7 Prozent) und in Mülheim (2,9 Prozent) aus – in der Oberhausener Nachbarstadt ist nur noch ein Intensivbett frei.

Der Leiter des Oberhausener Corona-Krisenstabs Michael Jehn.
Der Leiter des Oberhausener Corona-Krisenstabs Michael Jehn. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Bei einem Sondertreffen mit Vertretern des Rettungsdienstes und den Krankenhäusern haben die städtischen Corona-Krisenverantwortlichen bereits mögliche Maßnahmen besprochen, wie die Gesundheitsanbieter künftig agieren wollen, wenn sich die Lage auf den Intensivstationen verschärft. Wie im Frühjahr 2020, bei der ersten Welle der Pandemie, könnten beispielsweise aufschiebbare Operationen ins neue Jahr verlegt werden, um die Intensivstationen zu entlasten und für Corona-Patienten freizuräumen.

„Die Krankenhäuser arbeiten mit der Stadt und dem Krisenstab sehr eng zusammen. Sie wollen sich in der angespannten Situation gegenseitig unterstützen, das ist ein sehr gutes Zeichen“, sagt Jehn. Möglich sei dabei, dass Patienten in ein anderes Krankenhaus verlegt werden, um die Kapazitäten in einem zu stark belasteten Krankenhaus wieder zu normalisieren.