Oberhausen. Nach drei Jahren Vorbereitung ist es im Frühjahr 2021 soweit: Der Revierpark Vonderort wird von Grund auf modernisiert.

Nach drei Jahren Vorarbeit soll bald tatsächlich der erste Spatenstich für den Revierpark Vonderort 2.0 erfolgen: Bereits im Frühjahr 2018 hatte der Regionalverband Ruhr (RVR) bekanntgegeben, dass er eine umfangreiche Modernisierung seiner Revierparks plant, also auch des Revierparks Vonderort auf der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Oberhausen. Inzwischen steuern die Vorbereitungen auf die Zielgerade zu. Im Frühjahr 2021 sollen die Arbeiten beginnen und Ende 1922 abgeschlossen sein. Ziel dabei ist es, den Revierpark wiederzubeleben, ihn für die Menschen attraktiver als bisher zu machen.

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Eine weitere Bürgerversammlung zu den Plänen musste aber wegen Corona ausfallen. Dafür hatte der RVR Ende November eine Telefon-Sprechstunde eingerichtet. Es gab aber nur vier Anrufe, wie Projektleiterin Aggül Zorlu berichtete. Sie hätten sich für den Erhalt der Buchen nördlich der Bottroper Straße ausgesprochen. Auch hätten sie auf die Verschlammung des kleineren der beiden Teiche im Sommer hingewiesen und sich bei Wiederaufforstungen für heimische Gehölze eingesetzt.

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Nicht unerwartet war, dass die Bürger den Pflegezustand des Parks kritisierten. So sind die beiden großen Klettergerüste auf der Nord- wie auf der Südseite aus Sicherheitsgründen gesperrt. Das sei irreparabel, erklärte Zorlu. Deshalb werden beide komplett abgebaut. Aber für die Unterhaltung des Parks sei bislang die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr verantwortlich gewesen. Das ändert sich jetzt.

So soll der Revierpark_Vonderort nach dem Umbau aussehen.
So soll der Revierpark_Vonderort nach dem Umbau aussehen. © funkegrafik nrw | Pascal Behning

Fördermittel nur für bestimmte Zwecke

„In Zukunft sind wir zuständig“, betonte Sabrina Wittke. Sie macht beim RVR die Öffentlichkeitsarbeit für die Revierpark-Modernisierung. Die nachhaltige Unterhaltung sei Bestandteil der Fördermittel. Für Modernisierung und Unterhaltung stehen 5,5 Millionen Euro zur Verfügung. Sie dürfen aber nur für bestimmte Förderzwecke ausgegeben werden, so für den Rückbau von Spielflächen und den Ersatz exotischer durch heimische Pflanzen.

Die Modernisierung des so beliebten Wasserspielplatzes gehört nicht dazu. Dafür würden zur Zeit andere Fördermittel gesucht, berichteten die Frauen. Auch die öffentliche Toilettenanlage ist von dem Programm ausgenommen.

Zugang auch mit Rollator und Kinderwagen

Zu tun gibt es aber auch so genug. Denn die Parkanlage soll künftig besser als bisher für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zugänglich sein. Nord- wie Südseite des Parks, die durch die Bottroper Straße voneinander getrennt sind, erhalten neue, beleuchtete Zugangsrampen. Die neue Rampe auf der Nordseite führt vom Parkplatz am Solebad hinauf auf die Anhöhe. Dort oben werden die Wege, wo es möglich ist, eingeebnet.

Solche Stolperstellen wie diese soll es nach der Modernisierung im nächsten Jahr nicht mehr geben.
Solche Stolperstellen wie diese soll es nach der Modernisierung im nächsten Jahr nicht mehr geben. © FUNKE FotoServices | Foto: Kerstin Bögeholz

Für die Südseite wird hinter dem Freizeithaus eine in Serpentinen geplante Rampe angelegt. Weil die Platzverhältnisse es dort zulassen, kann sie besonders leicht geneigt angelegt werden, berichtete Aggül Zorlu. Die alte Rampe in der Nähe der Haupttreppe wird aufgegeben, weil auch deren Umgebung nicht barrierefrei ist.

Fahrbereiche für Radsportler

Während der kleinere der beiden Fußballplätze auf der Nordseite rückgebaut und damit wieder der Natur übergeben wird, bleibt der größere als Bolz- und Spielfläche erhalten. Er wird zudem um Fahrbereiche für Radsportler, sogenannte Pumptracks, für Kinder und Erwachsene erweitert. Außerdem werden dort Möglichkeiten geschaffen, Kraftsport an Stangen zu betreiben, sogenannte Calisthenics.

Der Spielbereich im Norden, auf dem einmal ein Kiosk stand, wird zur Trend- und Funsportanlage umgestaltet. Er erhält neue Aufenthalts- und Sitzbereiche, einen Kletterwald für Kinder, eine Kletterwand und Boulderwände (künstliche Felsen).

Vereine werden eingebunden

Wenn schon auf der Südseite ebenfalls auf das große Klettergerüst verzichtet werden muss, so bekommt sie doch einen neuen, zusätzlichen Spielbereich. Die Schachtische und -sitze werden ertüchtigt. Ein Verein interessiert sich dafür, die Anlage zu nutzen und zu betreuen. Überhaupt will die Parkleitung Vereine einbinden, den Park zu nutzen – Angler und Bootsfreunde etwa.

Mit solchen Aushängen hat der Regionalverband auf seine Telefonsprechstunde im November aufmerksam gemacht. Sie hat eine zweite Bürgerbeteiligung ersetzt, die wegen Corona nicht stattfinden konnte.
Mit solchen Aushängen hat der Regionalverband auf seine Telefonsprechstunde im November aufmerksam gemacht. Sie hat eine zweite Bürgerbeteiligung ersetzt, die wegen Corona nicht stattfinden konnte. © FUNKE FotoServices | Foto: Kerstin Bögeholz

Um das Problem der Verschlammung des kleinen Teichs zu lösen, wird die Zirkulation zwischen beiden Teichen verbessert. Ein größerer Durchlass mit Brücke wird geschaffen. Das Ufer soll auch als Aufenthaltsbereich attraktiver werden.

„Umweltzimmer“ als Treffpunkt

Da es das neue Ziel des Revierparks ist, das Naturbewusstsein der Besucher zu schärfen, erhält die gesamte Anlage nicht nur einen Naturlehrpfad. An der Stelle, an der sich früher die Minigolfanlage befunden hat, entsteht das „Umweltzimmer“ – ein Treffpunkt für Führungen mit Kleingruppen. Eine ebenfalls aus den Fördermitteln finanzierte Umweltbildnerin bietet von dort aus künftig entsprechende Veranstaltungen an. Ob der gesamte Hauptweg beleuchtet wird, ist nach Angaben von Zorlu noch offen. Nebenwege blieben mit Rücksicht auf die Insekten, die sonst an den Lampen verglühen, unbeleuchtet.

Einer von fünf großen Revierparks

Der Revierpark Vonderort wurde 1974 als einer von fünf großen Revierparks eröffnet. Er hat eine Größe von 320.000 Quadratmetern.

Im Revierpark befinden sich unter anderem das Solebad und das Freibad (auf der Nordseite) sowie das Freizeithaus und die Parkverwaltung (auf der Südseite). Die Fördermittel von 5,5 Millionen Euro sind aber dafür nicht vorgesehen.