Oberhausen/Bottrop. Der Revierpark zählt zu den fünf Parkanlagen im Revier, die mit Mitteln von Land und EU umgestaltet werden. Er soll ein „Park in Bewegung“ werden.

Der Geldregen für die Modernisierung des Revierparks Vonderort reißt nicht ab. Nach der 2,5 Millionen Euro teuren Sanierung des Freibades und den 1,2 Millionen Euro aus dem Programm „Soziale Stadt Osterfeld“ fließen nun 5,5 Millionen Euro vom Land, um aus dem in die Jahre gekommenen Naherholungsgebiet wieder eine grüne Oase zu machen. Gelder, die der Park nach Jahrzehnten des Sanierungsstaus bitter nötig hat.

Zur Förderung der „grünen Infrastruktur“ werden der Revierpark und vier weitere Parks im Ruhrgebiet aber nun mit insgesamt über 28 Millionen Euro unterstützt. Am Dienstag, 23. Juli, überreichte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) an der Bottroper Straße in Oberhausen die entsprechenden Förderbescheide an den Regionalverband Ruhr (RVR) und Vertreter der Kommunen. „Für die Naherholung und die Attraktivität der Städte im Ruhrgebiet ist eine grüne Infrastruktur unglaublich wichtig“, sagte die Ministerin bei der Übergabe. Deshalb sei die Weiterentwicklung und der Ausbau der Revierparks auch ein Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität in der Region.

„Ein Segen für den Revierpark Vonderort“

„Wir hätten nie damit gerechnet, dass die Fördersumme so hoch ausfällt“, sagt Jürgen Hecht, Geschäftsführer der im Juli 2017 neugegründeten Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR), die auch für den Revierpark Vonderort zuständig ist.

Park wurde 1974 eröffnet

Der Revierpark Vonderort an der Bottroper Straße wurde 1974 eröffnet. Er erstreckt sich auf einer Fläche von über 32 Hektar. Die großen Aufbauten sind das Solebad, das Freibad, die Inline-Skaterhockey-Halle, alle auf der Nordseite, ferner das Freizeithaus, ein Mehrzweck-Pavillon und der Sitz der Parkverwaltung auf der Südseite.

Die Modernisierungsmaßnahmen in Höhe von 5,5 Millionen Euro werden zu 80 Prozent durch das Land und die EU über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aufgebracht. Die übrigen 20 Prozent der Kosten deckt der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) durch Eigenmittel ab.

Mit Maßnahmen von großzügig gerechneten 58,5 Millionen Euro hatte sich der RVR mit seinem Konzept „Zukunft und Heimat: Revierparks 2020“ beim Landeswettbewerb „Grüne Infrastruktur NRW“ beworben – etwas weniger als die Hälfte stellt das Land nun zur Verfügung. „Wir haben im besten Fall mit zehn Prozent gerechnet“, gibt sich Jürgen Hecht indes mehr als zufrieden. „Jetzt haben wir endlich Gewissheit“, freute sich auch Franz Dümenil, Betriebsleiter für den 30 Hektar großen Revierpark auf Oberhausener und Bottroper Stadtgebiet. „Das ist wirklich ein Segen für den Revierpark Vonderort.“

Ökologisch nachhaltige Modernisierung

Vonderort soll mit den Geldern nun ökologisch nachhaltig modernisiert werden und sich unter dem Motto „Park in Bewegung“ gegenüber den anderen Revierparks in Duisburg, Gelsenkirchen/Essen, Herne und Dortmund profilieren. Im nördlichen Teil des Parks sieht die Planung Flächen für Fun- und Trendsport vor, darunter ein Parcours für Mountainbiker und BMX-Fahrer. Im Süden des Parks werden überdies künftig Bewegungs- und Naturlernpfade angelegt, welche Besucher dazu einladen sollen, Flora und Fauna besser kennenzulernen.

Der Revierpark Vonderort mit Blick auf Freibad und Solbad im Norden der Parkanlage. Das Freibad wurde zuletzt für 2,3 Millionen Euro saniert.
Der Revierpark Vonderort mit Blick auf Freibad und Solbad im Norden der Parkanlage. Das Freibad wurde zuletzt für 2,3 Millionen Euro saniert. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Daneben steht ein Rundum-Sanierungspaket auf dem Programm: von der Beleuchtung der Hauptwege und einer Joggingstrecke über Neupflanzungen bis hin zur Entsiegelung von Flächen wie den alten Spielplätzen. Das Parkangebot soll letztlich barrierefrei sein. Hochbauten wie etwa neue Toilettenhäuschen sieht das Förderpaket allerdings nicht vor.

Termin für Spatenstich steht bereits

„Jetzt können die Planungen konkret werden und die entsprechenden Ausschreibungen beginnen“, sagt Oberhausens Planungsdezernent Ralf Güldenzopf über die nächsten Schritte. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir zusammen mit Bottrop und dem RVR hier alle an einem Strang ziehen.“

Ein Auftakttermin für die Umgestaltung der Revierparks steht bereits fest. Am 25. April 2020 soll es in allen fünf Revierparks ein großes Familienfest geben. Dann folgt auch der erste Spatenstich im Revierpark Vonderort. Jürgen Hecht von der FMR rechnet damit, dass die Bauarbeiten etwa zwei Jahre dauern werden. Dann sollte die Frischzellenkur des Revierpark Vonderort noch pünktlich vor seinem 50. Geburtstag im Jahr 2024 abgeschlossen sein.