Oberhausen. . 5,5 Millionen Euro fließen an Fördermitteln in den großen Park. Einzelheiten erfuhren Interessierte bei einer Bürgerinformation.
Er ist in die Jahre gekommen, der Revierpark Vonderort. Weil aber seit einiger Zeit die Fördertöpfe übergeordneter staatlicher Ebenen üppig gefüllt sind, hat auch der Regionalverband Ruhr (RVR) dafür Gelder beantragt. 5,5 Millionen Euro stehen in Aussicht. Was damit getan werden soll, wurde jetzt bei einer Bürgerinformation im Freizeithaus an der Bottroper Straße konkretisiert. Im Anschluss ergab sich eine rege Diskussion unter den rund 50 Anwesenden.
Treppenanlagen werden abgebaut
Christoph Haep und Aggül Tan vom RVR erläuterten den Bürgern das Projekt. Attraktiver soll der Revierpark werden. Auch für Menschen im Rollstuhl. Deshalb gehören die vielen Treppenanlagen, vor allem auf der Nordseite des Revierparks, künftig der Vergangenheit an. Der große Rundweg, der in zwei kleinere in Nord- und Südhälfte unterteilt wird, soll barrierefrei angelegt werden. Die kleineren Rundwege sind dabei als Trimm-dich-Pfade für alle Altersgruppen vorgesehen, der große Rundweg als Teil einer längeren Jogging-Strecke. Die Wege erhalten entweder eine Dauerbeleuchtung oder eine, die sich bei Benutzung einschaltet.
Denn der Park soll auch umweltbewusster und ökologischer ausgerichtet werden. Entsiegelung nicht mehr gefragter Flächen ist angesagt, Rückbau also. Das betrifft auf der Nordseite die großen Ascheplätze. Sie werden entweder aufgeforstet oder durch einen pflegeleichten Landschaftsrasen ersetzt. Auf dem Spielplatz müssen viele Geräte erneuert werden. Seitliche Zugangswege in den Park werden gekappt.
Auf der Südseite werden die letzten Spuren der Minigolfanlage entfernt. Ziemlich zentral ist eine Boule-Anlage vorgesehen. Der große Teich wird künftig mehr als Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere gesehen. Deshalb werden Stege abgebaut. Natürlich sind neue Bänke und Tische (aus Stahl), Infotafeln, Abfallbehälter und Zäune vorgesehen. Auch die Eingangsbereiche werden überarbeitet.
Rege Bürgerbeteiligung
Die Bürger hatten viel dazu zu sagen. Sie brachten aber immer wieder auch allgemeine Kritikpunkte an, nicht angeleinte Hunde etwa oder störende Radfahrer. So rieb sich ein Mann an der geplanten Moutainbike-Strecke für Kinder, sorgte sich, sie könnte auch Erwachsene anlocken. Aber dazu sei die geplante Strecke viel zu klein, hieß es bei den Planern. Extremsportler wie Moutainbiker seien dort nicht erwünscht, auch Radfahrer nicht. Bootfahren ist künftig nicht mehr vorgesehen, auch kein Bolzplatz. Die Rodelstrecke gab es nie offiziell, war zu hören. Ob es ausgewählte Grillplätze geben wird, ist noch offen.
Weitere Themen waren fehlende Verweilmöglichkeiten an den Teichen, aber auch Wege, die offenbar nach Regen unter Wasser stehen. Der ersatzlose Wegfall des Kiosks am Spielplatz im Norden wurde kritisiert. „Wenn Flohmarkt ist, befahren viele Autofahrer den Park“, beklagte jemand. Kritisch wurde gesehen, dass Parkplätze am Ausgang nach Rothebusch entfallen sollen. Der RVR will überprüfen, ob die Einschätzung der Planer, Parkplätze seien dort entbehrlich, noch haltbar ist.
Bis in alle Einzelheiten ist noch nichts festgelegt. Dazu werden noch Vorschläge von Landschaftsarchitekten eingeholt. Außerdem müssen die konkreten Vorhaben mit dem städtischen Projekt „Soziale Stadt Osterfeld“ abgeglichen werden. Und dann werden auch noch die politischen Gremien eingebunden. Osterfelds Bezirksbürgermeister Thomas Krey kündigte eine weitere Bürgerbeteiligung an.
>>> Hintergrund: Der Revierpark
Der Revierpark Vonderort wurde 1974 als einer von fünf großen Revierparks eröffnet. Er erstreckt sich über zusammen 320 000 Quadratmeter Fläche.
Die großen Aufbauten sind das Solebad, das Freibad, die Inline-Skaterhockey-Halle, alle auf der Nordseite, ferner das Freizeithaus, ein Mehrzweck-Pavillon und der Sitz der Parkverwaltung auf der Südseite.
Für Sanierungen an diesen Aufbauten sind die 5,5 Millionen Euro an Fördermitteln nicht vorgesehen.